Mutmassliche mexikanische Drogenbosse werden an USA ausgeliefert
Mexiko hat 26 Gefangene, darunter führende Mitglieder von Drogenkartellen, an die USA ausgeliefert.

Mexiko hat 26 Gefangene an die USA ausgeliefert. Darunter sind nach Angaben der US-Behörden auch führende Mitglieder von Drogenkartellen.
Die ausgelieferten Gefangenen würden beschuldigt, Tonnen an gefährlichen Drogen wie Kokain, Methamphetamin, Fentanyl und Heroin in die Vereinigten Staaten importiert zu haben, erklärte das US-Justizministerium am Dienstag (Ortszeit). Zudem werde ihnen eine Reihe weiterer «gewalttätiger und schwerer Verbrechen» vorgeworfen, darunter Entführung, Menschenhandel und Mord.
Die Gefangenen befinden sich demnach bereits im Gewahrsam der US-Behörden. Diese sicherten nach offiziellen Angaben aus Mexiko zu, dass gegen die überstellten Gefangenen in den USA nicht die Todesstrafe verhängt werde. Die Gefangenen wurden demnach in einem vereinfachten Verfahren ausgeliefert.
Führende Kartellmitglieder unter den Ausgelieferten
Wie die US-Botschaft in Mexiko mitteilte, sind unter den Verdächtigen mutmassliche führende Mitglieder von Drogenbanden wie Jalisco Nueva Generación und dem Sinaloa Kartell, die in den USA seit Februar als Terrororganisationen gelten. Zudem sei der mutmassliche Chef des Kartells Los Cuinis, Abigael González Valencia, ausgeliefert werden.
Auch der mutmassliche Schlepper Abdul Karim Conteh sei unter den Gefangenen. Ihm wird vorgeworfen, tausenden Migranten aus der ganzen Welt zur illegalen Einreise in die USA verholfen zu haben. Allen Verdächtigen bis auf Conteh drohen lebenslange Haftstrafen.
US-Justizministerin Pam Bondi nannte die Auslieferung «das jüngste Beispiel für die historischen Anstrengungen» der Regierung von Präsident Donald Trump «zur Zerschlagung von Kartellen und ausländischen Terrororganisationen».
Trumps Kampf gegen Drogenkartelle
Es handelt sich um die zweite Überstellung hochrangiger mutmasslicher Drogenhändler in die USA seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump im Januar. Ende Februar hatte Mexiko erstmals 29 Gefangene ausgeliefert.
Trump hatte die mexikanischen Drogenkartelle mit einem Dekret bereits am Tag seines Amtsantritts als «Bedrohung für die nationale Sicherheit» der USA definiert und angekündigt, für die «totale Auslöschung dieser Gruppen» zu sorgen. Medienberichten zufolge will Trump auch militärisch gegen die Banden vorgehen.
Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum hatte die Unterstützung von US-Soldaten im Kampf gegen den Drogenhandel stets abgelehnt, Mexiko werde seine Souveränität verteidigen, sagte sie. Beide Länder verhandeln derzeit ein Sicherheitsabkommen, um gegen den illegalen Drogen- und Waffenhandel vorzugehen.
Spannungen zwischen Mexiko und USA
Trump wirft der mexikanischen Regierung vor, von den Kartellen beherrscht zu werden und nicht genug gegen die illegale Migration und den Drogenschmuggel in die USA zu unternehmen.
Mexiko leidet seit vielen Jahren unter der Gewalt der mächtigen Drogenkartelle. Seit dem Start einer umstrittenen Militäroperation zur Drogenbekämpfung im Jahr 2006 sind in dem Land fast 450'000 Morde registriert worden. Offiziellen mexikanischen Angaben zufolge stammt ein Grossteil der von kriminellen Gruppierungen in Mexiko benutzten Waffen aus den Vereinigten Staaten.