Bei einem Gefängnisaufstand inmitten der Corona-Krise sind in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá 23 Häftlinge getötet und 90 weitere Menschen verletzt worden.
Gefängniswärter vor bei Aufstand verletzten Menschen
Gefängniswärter vor bei Aufstand verletzten Menschen - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Regierung weist Zusammenhang mit Furcht vor Coronavirus zurück.

Der Aufstand sei beim Versuch eines Massenausbruchs aus der Haftanstalt La Modelo ausgebrochen, teilte die kolumbianische Justizministerin Margarita Cabello am Sonntag mit. Auch in anderen Gefängnissen des Landes gab es demnach Aufstände. Es sei jedoch kein Gefangener entkommen.

Ausser 83 Häftlingen wurden der Ministerin zufolge auch sieben Justizvollzugsbeamte verletzt, zwei von ihnen schwebten in Lebensgefahr. Insgesamt 32 der Verletzten wurden ins Krankenhaus eingeliefert.

Die kolumbianische Regierung wies die Darstellung zurück, dass die Ausbruchsversuche und Aufstände in den Gefängnissen im Zusammenhang mit Mängeln bei der dortigen medizinischen Versorgung angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus stünden. Es gebe «kein Gesundheitsproblem, das der Ursprung dieses Plans und dieser Aufstände sei», versicherte Cabello. Bislang gebe es keine einzige Infektion bei Häftlingen oder Gefängniswärtern.

La Modelo ist das zweitgrösste Gefängnis von Bogotá nach La Picota. Dort protestierten am Samstag Häftlinge gegen ihre Haftbedingungen. Am Samstag hatte Kolumbien seinen ersten Todesfall durch die vom neuartigen Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 gemeldet. Bislang wurden mehr als 200 Infektionen in dem südamerikanischen Land nachgewiesen.

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