Ein weiteres mal verweigert Italien Menschen in Seenot das Anlegen. Der rechte Populist Matteo Salvini nutzt den Vorfall zur Stimmungsmache.
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Ein Boot mit Migranten kenterte vor der Küste Indonesiens. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • 450 Menschen treiben in Seenot auf dem Mittelmeer.
  • Italien verweigert ihnen das Recht zum Anlegen.

Ein Schiff mit rund 450 Migranten treibt auf dem Mittelmeer. Das Boot sei in maltesischen Gewässern gewesen, deshalb müsse sich Malta darum kümmern, erklärte Italiens Innenminister Matteo Salvini am Freitagabend auf Twitter. «Malta, die Schlepper und die Gutmenschen ganz Italiens und der ganzen Welt sollen wissen, dass dieses Schiff in einen italienischen Hafen nicht einfahren kann und darf.» Aus Malta kam zunächst keine Reaktion.

Italienische Medien berichteten, dass das Schiff nun in Richtung Italien unterwegs sei, zur Insel Lampedusa. Unklar war, um was für ein Boot es sich genau handelt und wer es steuert. Laut Medien handelt es sich um ein zweistöckiges Holzschiff.

Italiens rigorose Politik

Das wäre eine neue Entwicklung, denn seit langem legten vor allem schrottreife Schlauchboote in Libyen ab, mit denen es nicht möglich gewesen wäre, eigenständig in Italien anzukommen.

Italien hat Hilfsorganisationen die Einfahrt in die Häfen des Landes verwehrt. Derzeit sind keine privaten Seenotretter auf dem Mittelmeer unterwegs. Ihnen wird vorgeworfen, indirekt den Schleppern in die Hände zu spielen, indem sie die Migranten von den schrottreifen Booten retteten und nach Italien bringen.

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