Südafrikas Präsident kündigte Verfassungsänderungen zur Beschleunigung einer entschädigungslosen Enteignung weisser Farmer an.
Cyril Ramaphosa vor einer Woche bei einem Treffen der BRICS-Staaten in Johannesburg (ZAF). Der Präsident Südafrikas kündigte nun die geplante Verfassungsänderung an. «Das»
Cyril Ramaphosa vor einer Woche bei einem Treffen der BRICS-Staaten in Johannesburg (ZAF). Der Präsident Südafrikas kündigte nun die geplante Verfassungsänderung an. «Das» - AP Photo
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Ackerland weisser Südafrikaner soll schneller an schwarze Bürger übertragen werden.
  • Die Regierung arbeitet an einer dies ermöglichenden Verfassungsänderung.

Seine Partei ANC werde im parlamentarischen Prozess eine Verfassungsergänzung erarbeiten, um entschädigungslose Enteignungen weisser Farmer zugunsten ärmerer schwarzer Bürger zu beschleunigen, sagte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa am Dienstagabend in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Die Massnahme werde für mehr Wirtschaftswachstum sorgen.

In den vergangenen Tagen hatte der ANC auf einem Parteitag darüber beraten, wie der Prozess der Umverteilung von Ackerland effektiver und schneller organisiert werden könnte. 24 Jahre nach dem Ende der Apartheid kontrolliert die weisse Minderheit in dem Land 73 Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche. Das Thema wird bei Parlamentswahlen im nächsten Jahr eine zentrale Rolle spielen.

Weisse Südafrikaner haben Angst

Unter den weissen Südafrikanern sorgt es für erhebliche Ängste. Die Landreform ist für den ANC schon seit Amtsantritt ihres früheren Präsidenten Nelson Mandela 1994 ein zentrales Ziel.

Bislang verfolgt die südafrikanische Politik noch einen Ansatz, bei dem die Übergabe von Land nur einvernehmlich erfolgen kann. Im Februar stimmte das Parlament aber für die Einsetzung einer Kommission, die Änderungen an der Verfassung zugunsten erzwungener entschädigungsloser Enteignungen erarbeiten soll. Das Volke wünsche dies, sagte Ramaphosa nun.

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