Er ist ein Überbleibsel aus der Eiszeit: Der Findling direkt neben der Autobahn A6 in Gümligen. Für die Verlängerung der Ausfahrt muss er weg.
So verschieben Ingenieure den 400-Tonnen-Koloss von Gümligen - Nau
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Neben der Autobahn A6 bei Gümligen BE behindert ein 400-Tonnen-Stein die Bauarbeiten für die verlängerte Ausfahrt.
  • Der Megalith stammt aus der Eiszeit.
  • Mehrere Unternehmen sind mit der geplanten Versetzung des Kolosses beschäftigt.

Früher war die Meinung weit verbreitet, es handle sich um ein Werk des Teufels. Richtigerweise stammen Megalithen aus der Eiszeit. Derjenige in Gümligen BE ist wahrscheinlich ein Überbleibsel des Aaregletschers vor rund 20'000 Jahren.

Der Findling stammt wahrscheinlich vom Aaregletscher und liegt schon 20'000 Jahre in Muri.
Der Findling stammt wahrscheinlich vom Aaregletscher und liegt schon 20'000 Jahre in Muri. - Nau

Schon beim Bau der Autobahn in den frühen 1970er-Jahren kam der 400-Tonnen-Koloss zum Vorschein. Einerseits war er damals aber noch kein Hindernis für die Bauarbeiten, andererseits ging man von einem kleineren, sogenannten «Findling» aus. Die ganzen Ausmasse kamen erst jetzt, im Zuge der geplanten Verlängerung der Autobahnausfahrt, zutage. Rund 143 Kubikmeter misst der Stein. Er ist knapp zehn Meter lang, sechs Meter breit und viereinhalb hoch.

Weil der Megalith als Steindenkmal geschützt ist, kommt eine Sprengung nicht in Frage. Der Stein soll zurückversetzt werden, damit er für den neuen Pannenstreifen nicht im Weg ist. Geomatiker David Holdener hat ihn vermessen, anschliessend führten Ingenieure unter der Leitung von Ivano Fabbro ein sogenanntes Hubgerüst hin, um den Koloss verschieben zu können.

Die Findlingsvermessung - bbp Geomatik
Der Stein ist geschützt und kann nicht gesprengt werden. - Nau
Ad
Ad