Das «Osmosis»-Implantat soll zum Liebesglück verhelfen. Die Netflix-Serie erzählt eine fantasievolle Geschichte und bedient sich bei einigen Vorbildern.
Netflix «Osmosis»
Dank der «Osmosis»-Anwendung sollen die Benutzer den perfekten Partner finden. - Netflix
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Netflix-Serie «Osmosis» aus Frankreich stützt sich auf den Dating-Aspekt.
  • Manche Ideen erinnern an Filme wie «Total Recall», «Under the Skin» oder «Matrix».
  • Das reizvolle Grundkonzept hält die Spannung trotz klischeehafter Figuren aufrecht.

Paul Vanhofe (Hugo Becker) und seine Schwester Esther (Agathe Bonitzer) führen das Unternehmen Osmosis. Sie wollen jedem Menschen die Tür zum Glück öffnen. Deshalb kreieren die Firmenmitarbeiter «Osmosis».

Dabei handelt es sich um ein Implantat in Pillen-Form. Während der Testphase stehen zwölf Kandidaten zur Verfügung. Sie bekommen nach der Aktivierung den jeweiligen Seelenverwandten präsentiert. Die Hirnaktivitäten werden überwacht und ausgewertet.

Die Idee begeistert nicht jeden. Druck erhält Paul durch die Konkurrenz. Esther hingegen muss sich um ihre komatöse Mutter kümmern.

Eine eigenständige Ausgangslage mit Déjà-vu

«Osmosis» spinnt die Idee von Dating-Anwendungen wie Tinder, OkCupid, Lovoo und vielen anderen Diensten weiter. Inhaltlich steht die Geschichte auf eigenen Beinen, manche Szenen wecken allerdings Erinnerungen an verschiedene Filme.

Wenn Paul mit seiner Freundin in virtueller Form zusammen ist, weckt die visuelle Inszenierung den Vergleich mit «Under the Skin». Der kunstvolle Science-Fiction-Streifen spielt teilweise in einem Haus mit bedrückend schwarzer Leere.

Auch das Einpflanzen von Erinnerungen wurde bereits im futuristischen Actionfilm «Total Recall» behandelt. Schlussendlich gehört die Pille als Bewusstseinserweiterung ebenfalls zu den wichtigen Bestandteilen von «The Matrix».

Die Qualität dieser Vorbilder erreicht «Osmosis» nicht, reizvoll ist die Sendung wegen ihrer aktuellen Grundidee dennoch.

Netflix verstärkt die Kooperation mit Frankreich

Die Drehbuchautorin Audrey Fouché ist der Kopf hinter«Osmosis». Ihre achtteilige Serie gehört zu einer Reihe von französischen Projekten, welche in Zusammenarbeit mit Netflix entstehen.

Die Kooperation wurde 2016 mit «Marseille» lanciert. Bereits 2018 hat Netflix acht weitere Filme, Serien und Dokumentationen angekündigt. Ab diesem Jahr soll sich die Anzahl nochmals erhöhen.

Eine zweite «Osmosis»-Staffel ist hingegen ungewiss. Die Serie endet abrupt, lässt aber minimalen Raum für weitere Geschichten offen.

Fazit

«Osmosis» erzählt seine Geschichte rasant und mit einigen Wendungen. Zwar spart man nicht mit Genre-Klischees (zwielichtige Firmen, ambivalente Roboter), dafür hält sich der Kitsch-Faktor in Grenzen. Statt Pessimismus schimmern oftmals optimistische Gedanken durch.

Wer Abwechslung von dystopischen Fantastereien à la «Black Mirror» sucht, kann durchaus auf die «Start»-Taste drücken.

«Osmosis» ist seit dem 29. März 2019 abrufbar.
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