Warum kleine Aquarien Tierquälerei sind
Kleine Fischaquarien sind dekorativ und praktisch. Jedoch bedeuten sie für die darin lebenden Fische oft grosses Leid.

Aquarien faszinieren viele Menschen und bringen ein Stück lebendige Natur ins eigene Zuhause. Doch für die Fische bedeutet ein zu kleines Aquarium oft erhebliches Leid und massiven Stress.
Fische sind hochsensible Tiere mit ausgeprägtem Bewegungsdrang und artspezifischen Bedürfnissen. In der Natur legen viele Arten weite Strecken zurück, verteidigen Reviere oder leben in grossen Schwärmen.
Ein zu kleines Aquarium schränkt diese natürlichen Verhaltensweisen massiv ein. Die Tiere können nicht schwimmen, sich verstecken oder ihr Sozialverhalten ausleben.
Gesundheitliche Folgen und Verhaltensstörungen
Fische in zu kleinen Becken zeigen häufig auffällige Verhaltensstörungen. Dazu gehören apathisches Herumstehen, ständiges Umherschwimmen an den Scheiben oder Aggressionen gegenüber Artgenossen.
Stress ist für die Tiere allgegenwärtig und schwächt ihr Immunsystem deutlich. Dadurch steigt die Anfälligkeit für Krankheiten und Parasiten.

Studien zeigen, dass viele Fische in kleinen Aquarien deutlich früher sterben als in artgerechter Umgebung. Die Lebenserwartung sinkt, weil die Tiere dauerhaft unter schlechten Bedingungen leiden.
Wasserqualität oft schlecht in kleinen Aquarien
Ein weiteres Problem ist die Wasserqualität. In kleinen Aquarien verschlechtern sich die Bedingungen besonders schnell, da Schadstoffe wie Ammoniak und Nitrit rasch ansteigen.
Selbst bei intensiver Pflege ist es kaum möglich, stabile und gesunde Wasserwerte aufrechtzuerhalten. Die Fische sind dadurch ständig gesundheitlichen Risiken ausgesetzt.
Gesetzliche Vorgaben zu Fischhaltung in der Schweiz
In der Schweiz regelt das Tierschutzgesetz (TSchG) die artgerechte Haltung von Tieren, inklusive Fischen. Es schreibt vor, dass Tiere ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend untergebracht sein müssen.
Für Fische bedeutet das, dass das Aquarium ausreichend gross sein muss, um natürliches Verhalten zu ermöglichen und Stress zu vermeiden.

Experten raten zu Becken, die den jeweiligen Arten genügend Platz bieten. So sollten Aquarien für kleine Zierfische mindestens 54 Liter fassen und entsprechend dimensioniert sein.
Zudem schreibt das Gesetz vor, dass die Wasserqualität, Einrichtung und Pflege so gestaltet sein müssen, dass das Wohlbefinden der Tiere gewährleistet ist. Wer gegen diese Vorgaben verstösst, kann wegen Tierquälerei belangt werden.