Die Kastration bei Hunden ist ein kontroverses Thema. Einige finden es unabdingbar, andere möchten lieber keinen Eingriff vornehmen.
Ein Mops
Ein Mops macht es sich auf dem Sofa gemütlich. - Pexels
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kastration bei Hunden und Hündinnen ist ein Standardeingriff.
  • Sie bringt gesundheitliche Vorteile und macht die Hunde ruhiger.
  • Doch es gibt auch Nachteile.

Früher machten sich die Hundebesitzer meistens keine grossen Gedanken und liessen ihre Hunde, egal ob Männchen oder Weibchen, mit wenigen Monaten kastrieren. Es schien einfach vernünftig zu sein.

Die Vorteile waren klar: Keinen unerwünschten Nachwuchs, die Rüden spielen nicht mehr verrückt bei jeder läufigen Hündin und sie sind friedfertiger und weniger aggressiv.

Dass eine Kastration auch Nachteile haben kann, wurde lange nicht diskutiert.

Heute sieht man das sehr viel differenzierter und sieht sich jeden Hund genau an, um das Für und Wider eines solchen Eingriffes abzuwägen.

Pro oder Kontra Kastration sollte also kein Dogma, sondern immer eine Einzelentscheidung sein.

Ein Hund
Eine Kastration bringt Vor- und Nachteile. - Pexels

Beim Rüden werden bei einer Kastration die Hoden entweder chirurgisch entfernt oder chemisch mittels Spritzen oder Implantaten lahmgelegt. Letzteres kann oft wieder rückgängig gemacht werden.

Bei der Kastration von Hündinnen werden die Eierstöcke chirurgisch entfernt.

Manchmal ist eine Kastration notwendig

Der wichtigste Grund, seinen Hund kastrieren zu lassen, ist die medizinische Notwendigkeit für einen solchen Eingriff. Bei Krebs der Hoden oder der Eierstöcke oder bei einer schweren Gebärmuttervereiterung wird der Tierarzt wahrscheinlich dringend zur Kastration raten.

Aber es kann auch hormonelle Probleme geben, die dafür sprechen. So gibt es zum Beispiel Rüden, die hypersexuell und dadurch extrem nervig sind.

In solchen Fällen ist es tatsächlich sowohl für das Tier als auch für seine Menschen besser, wenn es kastriert wird.

Auch bei Hündinnen kann das notwendig werden, wenn sie unter starken hormonellen Schwankungen leiden und immer wieder Scheinträchtigkeiten auftreten.

Ob eine Kastration auch bei besonders aggressiven Rüden und Hündinnen Erfolg verspricht, wird von Fachleuten kontrovers diskutiert. Es kann sein, dass dieser Eingriff sie tatsächlich friedfertiger macht.

Allerdings sind nicht nur die Sexualhormone Grund dafür, warum Hunde aggressiv werden.

Kastration kann auch Nachteile bringen

Auch wenn die Kastration vorteilhafte Folgen hat, darf nicht vergessen werden, dass sie ein schwerwiegender Eingriff in das Hormonsystem der Tiere ist.

Sie führt in jedem Fall zu einer Wesensveränderung

Es kann vorkommen, dass früh kastrierte Hunde Wachstumsstörungen und Knochenveränderungen erleiden. Je nach Rasse können weitere negative Folgen auftreten.

Manche Hunde bleiben aufgrund der Kastration ihr Leben lang welpenhaft, da sie sich hormonell nicht in erwachsene Hunde entwickeln konnten.

Die Kastration kann unter Umständen Inkontinenz auslösen und das Tier dick machen.

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