Salzvergiftung: Warum Katzen kein Salz fressen sollten
Eine Chipstüte steht offen auf dem Tisch – und deine Katze bedient sich grosszügig. Was harmlos klingt, kann für Samtpfoten schnell sehr gefährlich werden.

Katzen lieben salzige Snacks. Sie lecken an Chips, knabbern am Brühwürfel oder schlecken sogar Salzlampen ab.
Dabei unterschätzen viele Halter die Risiken massiv. Schon kleine Mengen Salz können bei Katzen ernsthafte Gesundheitsprobleme auslösen.
Wie viel Salz verträgt eine Katze?
Katzen benötigen täglich nur winzige Salzmengen – etwa 0,8 Gramm Natrium pro Kilogramm Futter. Hochwertiges Katzenfutter deckt diesen Bedarf bereits komplett ab.
Die Gefahr beginnt früh: Schon 0,5 bis 1 Gramm Salz pro Kilogramm Körpergewicht gelten als riskant. Eine durchschnittliche Hauskatze wiegt vier bis fünf Kilogramm.

Das bedeutet: Bereits zwei bis fünf Gramm Salz können kritisch werden. Zum Vergleich – eine Handvoll Chips oder ein Brühwürfel reichen oft schon aus.
Katzen sind deutlich empfindlicher als Menschen oder sogar Hunde. Ihr Stoffwechsel kann grössere Salzmengen nicht effektiv verarbeiten.
Diese Symptome zeigen eine Salzvergiftung
Die ersten Anzeichen treten meist innerhalb weniger Stunden auf. Typische Symptome sind extremer Durst, Erbrechen und Durchfall. Deine Katze wirkt dann apathisch und teilnahmslos. In schwereren Fällen kommen Zittern und Muskelkrämpfe hinzu.
Das Gehirn reagiert besonders empfindlich auf den gestörten Elektrolythaushalt. Neurologische Ausfälle wie Gleichgewichtsstörungen, Krampfanfälle oder sogar Bewusstlosigkeit können folgen.
Der erhöhte Natriumspiegel entzieht dem Körper Wasser aus Zellen und Gewebe. Dadurch schwellen Organe an – besonders gefährlich wird es, wenn das Gehirn betroffen ist.
Wo lauert die Salzfalle im Alltag?
Die grösste Gefahr geht von menschlichen Lebensmitteln aus. Chips, Cracker, Salzstangen und salzige Nüsse stehen ganz oben auf der Liste.
Auch Wurst, Schinken und andere verarbeitete Fleischprodukte enthalten viel zu viel Salz für Katzen. Brühwürfel üben durch ihren intensiven Geschmack eine besondere Anziehungskraft aus.

Salzteig, den Kinder zum Basteln verwenden, wird von neugierigen Katzen ebenfalls gern probiert. Im Winter droht zusätzlich Gefahr durch Streusalz an Pfoten und Fell. Katzen nehmen es beim Putzen auf und vergiften sich so schleichend.
Erste Hilfe bei Salzvergiftung
Bei Verdacht auf eine Salzvergiftung zählt jede Minute. Kontaktiere sofort deinen Tierarzt und biete deiner Katze kleine Mengen Wasser an – aber niemals grosse Mengen auf einmal.
Denn zu viel Flüssigkeit fördert das Anschwellen des Gehirns und verschlimmert die Situation dramatisch. Gib deiner Katze mehrmals pro Stunde ein paar Schlucke. Versuche zudem niemals, Erbrechen herbeizuführen.
Der Tierarzt wird den Natriumspiegel im Blut messen und ihn mit Infusionen langsam senken. Diese Behandlung erfolgt stationär und kann mehrere Tage dauern. Zusätzlich erhält deine Katze Medikamente, die die Harnproduktion anregen und so das überschüssige Salz ausscheiden.
So schützt du deine Katze
Bewahre salzige Lebensmittel immer ausser Reichweite auf. Räume nach dem Essen sofort alle Snacks weg und stelle keine Schalen mit Chips oder Nüssen offen herum.
Füttere deiner Katze niemals gewürztes oder gesalzenes Fleisch vom Tisch. Wenn du mit Salzteig bastelst, lass deine Katze nicht unbeaufsichtigt im Raum.

Himalaya-Salzlampen gehören nicht in Katzenhaushalte – oder du platzierst sie komplett unerreichbar. Nach Winterspaziergängen solltest du die Pfoten deiner Freigänger-Katze mit lauwarmem Wasser abspülen.
Kontrolliere auch deine Schuhe auf Streusalzreste, bevor du die Wohnung betrittst. Mit diesen einfachen Vorsichtsmassnahmen minimierst du das Risiko einer Salzvergiftung erheblich.










