Selbst hinter kleinen Pelz-Accessoires kann Tierquälerei stecken. VIER PFOTEN macht sich deshalb für ein Importverbot von Pelzprodukten in der Schweiz stark
Tierschutz
Pelztiere müssen unvorstellbare Leiden über sich ergehen lassen, weshalb VIER PFOTEN ein Importverbot von tierquälerisch erzeugten Echtpelzprodukten fordert. - FOUR PAWS
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Das Wichtigste in Kürze

  • Pelzzuchttiere leiden unter schrecklichen Bedingungen in winzigen Drahtkäfigen .
  • Auch die Tötung der Tiere wird qualvoll durchgeführt.
  • VIER PFOTEN fordert ein Verbot von Pelzfarmen.

Egal ob Pelzmantel, Pelzschal oder auch nur ein Pelzbommel an einer Wintermütze: Für jeden noch so kleinen Pelzbesatz muss ein Tier sterben. Die Verarbeitung von Echtpelz lässt sich nicht durch die verwendete Pelzmenge relativieren. Aus Tierschutzsicht gibt es keinen «ethisch korrekten» Pelz aus Zuchtfarmen. Mehr als 34,5 Millionen Tiere sterben jährlich für die Pelzmode auf diesen Pelzfarmen.

95 Prozent aller weltweit gehandelten Pelze stammen aus Zuchtfarmen. Diese befinden sich vor allem in China und Europa. Auf den Farmen werden Pelztiere wie Nerze, Marderhunde oder Füchse in winzigen Drahtgitterkäfigen gehalten. «In diesen Käfigen leben die Tiere unter Dauerstress. Sie können keine natürlichen Verhaltensweisen ausleben und keine arttypischen Erfahrungen machen», sagt Dominik del Castillo, Campaigner von VIER PFOTEN Schweiz.

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Ganze 95 Prozent aller weltweit gehandelten Pelze haben ihre Ursprung in Zuchtfarmen. Das Bild zeigt Nerze einer Nerz-Farm in Polen. - FOUR PAWS

Amerikanische Nerze legen bis zu 12 Kilometer pro Nacht zurück, können auf Bäume klettern und lieben es, im Wasser zu schwimmen und zu tauchen. Auch Rotfüchse sind sehr agil und Meister im Graben. Sie leben in Paaren von Männchen und Weibchen oder in Familiengruppen von bis zu 10 Erwachsenen- und Jungtieren.

Auf all die natürlichen Verhaltensweisen müssen diese und andere Pelztiere auf Zuchtfarmen verzichten. Und damit nicht genug: Die miserable Haltung der Tiere führt zu Kannibalismus, Selbstverstümmelung und sehr schweren psychomotorischen Verhaltensstörungen. Auch «bessere Käfige» sind keine Lösung. Die Anzahl der Verhaltensprobleme und Stereotypien bleibt bestehen.

Erst leiden, dann qualvoll sterben

Nach ungefähr acht Monaten des Leidens kommt es zur sogenannten Pelzernte. Der Tod durch Vergasen, Stromschlag oder Totschlag ist äusserst qualvoll. Aber auch Wildfängen ergeht es nicht besser. Sie verenden nach tagelangem Todeskampf in einer Falle. Insbesondere in Nordamerika werden wildlebende Kojoten, Füchse oder Rotluchse in Tellereisen, Schling- oder Drahtbügelfallen gefangen, um ihre Pelze verwerten zu können. Dieser Fallenjagd fallen auch unzählige Hunde, Katzen, Rehe und andere Tiere zum Opfer.

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Die Tiere in Zuchtfarmen sterben durch Vergasen, Totschlag oder Stromschlag. Das Bild zeigt einen Polarfuchs auf einer Pelzfarm in Polen. - FOUR PAWS

Zwar entscheiden sich immer mehr Länder für den Schutz von Pelztieren, indem sie strengere Gesetze oder ein vollständiges Verbot von Pelzfarmen durchsetzen. Doch weltweit sind die meisten Pelztiere immer noch unzureichend oder gar nicht geschützt. Auch in China, dem grössten Pelzproduzenten der Welt, gib es kein Gesetz zum Schutz der Tiere auf Pelzfarmen.

Aufgrund dieser traurigen Fakten, vertritt VIER PFOTEN den Standpunkt, dass die tierquälerische Pelzproduktion ethisch nicht vertretbar ist. Die Tierschutzorganisation fordert deshalb ein Importverbot solcher Echtpelzprodukte und den Ausstieg aller Modeketten und -labels aus dem Echtpelzverkauf. Glücklicherweise ist es heute möglich, bei immer mehr Modeunternehmen pelzfrei einzukaufen.

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