Hunde können Inhalt und Intonation von Aussagen unterscheiden. Die Verarbeitung in ihren Gehirnen funktioniert dabei ähnlich wie im menschlichen Hirn.
Frau mit Hund
Hund und Mensch haben einiges gemeinsam. - Pexels
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Gehirn von Hunden verarbeitet Inhalt und Intonation von Sprache getrennt.
  • Das menschliche Gehirn arbeitet sehr ähnlich.
  • Dies ist eine spannende neue Erkenntnis für Hirnforscher.

Wissenschaftler der Eötvös Loránd Universität in Budapest, Ungarn befassen sich seit mehreren Jahren damit, wie das Hundehirn Sprache verarbeitet.

Mithilfe von funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRI) stellten die Forscher bereits im Jahr 2016 fest, dass die Tiere Wortbedeutung und Tonfall mit unterschiedlichen Hirnbereichen zu verarbeiten scheinen.

Sie verarbeiten diese Informationen genau wie das menschliche Gehirn auf verschiedenen hierarchischen Ebenen. Diese Ebenen des Gehirns haben sich während der Evolution nach und nach herausgebildet.

Ein Hund in einer Tragetasche.
Hund und Mensch verarbeiten Sprache ähnlich. - Pexels

Niedrigere Ebenen erkennen dabei emotionale Informationen, die in der Intonation von Sprache mitschwingen. Höhere Ebenen des Gehirns hingegen verarbeiten die Bedeutung von Wörtern.

Diese haben sich im Laufe der Evolution erst später entwickelt und sind für den komplexen Sprachgebrauch des Menschen von zentraler Bedeutung.

In den Studien spielten die Forscher den Tieren bekannte Phrasen wie «Gut gemacht!» mit neutraler und mit positiver Intonation vor. Das Gleiche wiederholten sie mit Wörtern, die die Hunde noch nicht kannten.

Ein überraschendes Ergebnis

Die Wissenschaftler wiederholten immer wieder entweder Wörter oder Intonation. Dadurch sollten sich die Gehirne der Tiere an den Reiz gewöhnen.

Der Gehirnscan zeigte dabei an, dass die Aktivität in bestimmten Hirnregionen durch die Wiederholung von Wörtern oder Betonung zurückging.

Das Ergebnis der Forschung: Sowohl menschliche Gehirne als auch Hundehirne verarbeiten Inhalte von gesprochenen Worten mit der Grosshirnrinde. Emotional aufgeladene Reize wie die Intonation eines Wortes werden hingegen von den sogenannten subkortikalen Regionen verarbeitet.

Dies ist eine spannende Entdeckung, die der Wissenschaft helfen wird, die Evolution des Gehirns besser nachzuvollziehen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Hund