Fahren Handwerker bald über Busspuren am Bahnhofplatz?
Ein Pilotprojekt ermöglicht Handwerkern bereits die Verwendung von Bussspuren. Doch jetzt soll dieses Privileg ausgeweitet werden.

Das Wichtigste in Kürze
- In Bern läuft aktuell ein Pilotprojekt im Bereich Verkehr.
- Handwerker dürfen dort auf der Monbijoubrücke die Bussspur nutzen.
- Bald sollen weitere Bussspuren dazukommen.
Ein Verkehrsversuch entwickelt sich in Bern zu einer grundsätzlichen verkehrspolitischen Frage: Die Stadt prüft, ob Handwerker künftig auf weiteren Busspuren bevorzugt werden sollen – darunter auch am sensiblen Bahnhofplatz.
«Wir müssen die Priorisierung an zehn bis zwölf weiteren Staustellen in der Stadt machen», sagt Gemeinderat und Verkehrsdirektor Matthias Aebischer gegenüber «SRF».
Pilotprojekt beeinträchtigt Verkehr nicht
Ausgangspunkt ist ein Pilotprojekt auf der Monbijoubrücke. Für 66 Franken pro Jahr dürfen Handwerker dort die Busspur nutzen, um Staus zu umfahren.
Die erste Auswertung zeigt jedoch: Die Spur wird nur selten benutzt. Der Grund ist banal – ausserhalb der Stosszeiten gibt es kaum Stau, der Zeitgewinn bleibt oft aus.
Im Feierabendverkehr zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Dort können Gewerbefahrzeuge über die Busspur spürbar Zeit gewinnen. Gleichzeitig bleibt der öffentliche Verkehr bislang unbeeinträchtigt, die Fahrpläne können eingehalten werden.
Weitere Ausweitung geplant
Trotz der geringen Nutzung wertet die Stadt den Versuch positiv. Verkehrsdirektor Matthias Aebischer plant, die Priorisierung des Werkverkehrs auf zehn bis zwölf weitere Staustrecken auszudehnen.
Im Fokus sind unter anderem der Inselplatz, Murten- und Laupenstrasse sowie der Bahnhofplatz, wie «SRF» weiter berichtet.
Auch das Gewerbe selbst warnt vor einer unkontrollierten Öffnung. Der Nutzen der Busspur besteht gerade darin, dass sie nur gezielt eingesetzt wird. Würden zu viele Fahrzeuge ausweichen, wäre der Vorteil sofort dahin – und die Busse stünden im Stau.








