Schlaf

Schlaftourismus im Trend: Darum ist er so angesagt

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Bern,

Fast jeder sehnt sich nach erholsamem Schlaf. Deshalb ist «Sleep Tourism» gefragt wie nie. Aber wie funktioniert das Konzept eigentlich?

Ausgeschlafene Frau im Hotel streckt die Arme
Ruhe wird im hektischen Alltag der heutigen Zeit immer kostbarer. Sie ist Voraussetzung für einen erholsamen Schlaf. - Depositphotos

Wer gut schläft, bleibt fitter und gelassener ‒ und gesünder. Doch laut Bundesamt für Statistik (BFS) leiden immer mehr Schweizer unter einer ernsthaften Schlafstörung.

Forschungen zeigen: Schon kleine Veränderungen führen zu spürbar besseren Nächten. Deshalb suchen immer mehr Menschen gezielt Orte, an denen sie wirklich zur Ruhe kommen.

Hotels bieten dafür inzwischen besondere Möglichkeiten an.

Schlafräume neu gedacht

Viele Hotels setzen bereits auf spezielle Matratzen, die sich dem Körper anpassen und Druckstellen reduzieren. Allerdings ist die Ausstattung des Schlafraums nicht die einzig wichtige Komponente.

Mann schläft im Bett
Rund ein Viertel der Schweizer leidet laut BFS an mittelschweren Schlafstörungen. Stress begünstigt sie, weshalb Schlaftourismus im Kommen ist. - Depositphotos

Innovatives Lichtdesign unterstützt den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus und erleichtert das Einschlafen. Manche Häuser nutzen Aromatherapie mit beruhigenden Düften wie Lavendel, die nachweislich entspannen.

Zusätzlich stehen oft Apps bereit, mit denen du deinen Schlaf besser verstehen und optimieren kannst.

Der Einfluss der Umgebung auf den Schlaf

Auf Natur und Stille legen viele Hotels grossen Wert, denn sie fördern die Erholung spürbar. Häuser in Bergregionen oder am See sind entsprechend ideale Entspannungsorte, denn hier gibt es klare Luft und ruhige Umgebung.

In Städten entstehen zunehmend «Silent Floors» – Etagen, auf denen Gespräche, Musik oder Handys tabu sind. Auch Schlaf-Workshops gehören mittlerweile zum festen Programm.

Dort lernen Gäste Entspannungstechniken, die nachweislich den Cortisolspiegel senken – also jenen Stresswert, der den Schlaf oft stört.

Tipps für erholsames Schlafreisen

Wenn du eine Reise planst, um besser zu schlafen, achte nicht nur auf das Hotelkonzept. Wichtig ist, ob sich das Umfeld wirklich ruhig anfühlt – die Lage zählt.

Zimmer mit Morgensonne unterstützen deinen inneren Rhythmus, während du helles Kunstlicht am Abend vermeiden solltest. Auch Ernährung spielt eine Rolle: Leichte Mahlzeiten und wenig Alkohol verbessern die Schlafqualität.

Frau im Bademantel trinkt Kaffee auf Balkon
Ankommen, loslassen, erholen: Entspannung beginnt mit der richtigen Umgebung. - Depositphotos

Teste während des Aufenthalts Routinen, die du zu Hause fortsetzen kannst – etwa feste Schlafenszeiten oder kurze Atemübungen vor dem Zubettgehen. So wirkt der Effekt der Reise nachhaltig weiter.

Warum eine Reise allein nicht reicht

Ein Tapetenwechsel hilft dir im besten Fall, Spannungen zu lösen – heilen kann er ernsthafte Schlafprobleme aber selten. Ursachen wie Stress, Sorgen oder Überlastung verschwinden nicht buchstäblich über Nacht.

Wenn du also dauerhaft schlecht schläfst, lohnt es sich, das medizinisch abklären zu lassen und an deiner Schlafhygiene zu arbeiten. Wirkliche Erholung entsteht erst, wenn Ruhe Teil des Alltags wird – nicht nur in den Ferien.

Und langfristig beginnt erholsamer Schlaf dort, wo du jeden Tag bist – also in deinen eigenen vier Wänden.

Kommentare

User #2980 (nicht angemeldet)

Ruhige Umgebung, Rollo zum Abdunkeln des Raumes, Fenster kippen, keine/e Unruhe- Stifter/in neben sich und eine gute, wirklich gute Matratze. Alles hilft. Geht am Land sehr gut, in der Stadt wohl weniger.

User #3093 (nicht angemeldet)

In meinem Bett herrschte jahrelang Sleeping-Overtourismus. Eines Tages hatte ich genug. Nun wohne ich alleine.

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