Nach drei Jahren kann man endlich wieder fast überall hin reisen. Wir haben and der Ferienmesse Fespo Reiseanbieter befragt, welche Destinationen im Trend sind.
Island Reisetrends Ferien
Island (im Bild), die Küste Norwegens und Finnisch Lappland werden gemäss Kontiki Reisen gut gebucht. - Unsplash
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Das Wichtigste in Kürze

  • An der Fespo (bis am 5. Februar) treffen Reiseanbieter auf Reisehungrige.
  • Eine Umfrage vor Ort zeigt: Es wird wieder wie vor der Pandemie gereist.
  • Reisende reisen länger und geben dabei mehr aus.
  • Im Trend liegen der Orient, Asien und Nordeuropa.

Kim Zürcher von Let's go Tours in Schaffhausen, spezialisiert auf den Indischen Ozean, Afrika und arabische Länder, bringt es auf den Punkt:

«Die Kunden bleiben länger vor Ort und geben mehr Geld aus. Sie leisten sich zum Beispiel gehobenere Unterkünfte.»

Ähnlich äussert sich Walter Fink, Mitinhaber von Rolf Meier Reisen in Neuhausen am Rheinfall. Sein Unternehmen ist auf Irland, Grossbritannien, die Kanalinseln, Malta und Zypern spezialisiert.

«Wir stellen fest, dass weniger, dafür länger gereist wird.»

Jordanien Petra Reisen
Im Orient gilt derzeit Jordanien als Trendziel. - Unsplash

«Kundinnen und Kunden sind öfters als noch vor der Pandemie bereit, höhere Kategorien – etwa in Unterkünften – zu buchen».

Das sagt Markus Flick, Unternehmenssprecher von DER Touristik Suisse in Zürich. Zum Unternehmen gehören und anderem Kuoni und auch Nordirlandspezialist Kontiki oder Asia365.

Wie erklärt er sich das? «Der Nachholbedarf nach Ferien ist nach den reisearmen Jahren 2020 und 2021 noch nicht gestillt», meint Flick. «Das gesparte Reisebudget wird jetzt ausgegeben – und das trotz tendenziell steigenden Lebenshaltungskosten.»

Dabei gibt es laut Walter Fink «zwei Trends, welche unterschiedlicher nicht sein könnten.

Gönnen Sie sich dieses Jahr eine grosse Ferienreise?

Zum einen ist Individualität und Reisen abseits der grossen Touristenmassen stark nachgefragt. Auf der anderen Seite ist aber auch eine starke Nachfrage nach geführten Rundreisen zu verzeichnen.»

Teilweise höhere Nachfrage als vor Pandemie

Wohin aber führt die Reise im Jahr 2023? Bei ITS Coop Travel in Volketswil ZH, dessen Kerngeschäft Pauschalreisen sind, sind es dieselben Favoriten wie vor der Pandemie:

«Die Türkei führt die Hitparade an, gefolgt von Kreta, Ägypten, Mallorca und Zypern», sagt Geschäftsführer Andi Restle: «Im Fernbereich liegen die Malediven an der Spitze, dahinter kommen Mauritius, die Dominikanische Republik, die Vereinigten Arabischen Emirate und Thailand.»

Thailand
Thailand ist als Fernreiseziel beliebt. - Unsplash

Neben dem Mittelmeerraum sind bei Kuoni der Orient, der Indische Ozean, Ägypten und Thailand besonders stark nachgefragt.

Let’s go Tours verzeichnet ebenfalls eine starke Nachfrage nach dem Orient, vor allem nach Jordanien, Oman und Marokko, wie Kim Zürcher sagt.

Zudem scheinen die Schweizer reif für die Inseln. Die Kapverden, Mauritius, die Malediven und die Seychellen sind bei Let’s go hoch im Kurs, dazu Tansania.

Japan Reisen Tourismus
Japan konnte lange nicht bereist werden. Nun besteht akuter Nachholbedarf. - Unsplash

Bei anderen Anbietern hängt es von der jeweiligen Spezialisierung ab, wohin es die Reisenden zieht. «Japan, Südkorea, Thailand und Indonesien» seien die Trendsetter für 2023, sagt Ruth Landolt, Geschäftsführerin von Asia365: «Für diese Destinationen generieren wir ein Volumen, das teilweise weit über dem vor der Pandemie liegt.»

Bei Kuoni-Tochter Kontiki liegt das Jahr 2023 «ganz im Zeichen des Polarkreises»: Island, die Küste Norwegens, Finnisch Lappland oder eine Kontiki-Exklusivreise rund um Spitzbergen sind gut gebucht.

Auch Walter Fink von Rolf Meier Reisen sieht den Norden Europas im Trend. Allem voraus Irland sowie die Kanalinseln Jersey und Guernsey.

Da bei Gästen auch das Umweltbewusstsein stärker ins Gewicht falle, so Fink, «erfreuen sich auch unsere individuellen Rundreisen mit dem Zug durch England einer verstärkten Nachfrage».

Engpass bei Flügen möglich

Thurgau Travel in Weinfelden TG schliesslich, Spezialist für Fluss-Kreuzfahrten, meldet, dass sich «Flussreisen auf kleineren Wasserwegen immer grösserer Beliebtheit erfreuen. Boutiqueschiffe, Schiffe mit weniger als 100 Passagieren, locken immer mehr Fans auf Elbe, Havel, Peene, Weser und weitere Flüsse.»

Während die Einreisebestimmungen vielerorts wieder wie vor der Pandemie sind, gibt es für Anbieter doch noch einige Herausforderungen zu meistern. «Flugverbindungen sind wieder um einiges besser, aber noch nicht optimal, sagt Kim Zürcher von Let’s go Tours. Kuoni-Sprecher Flick bestätigt dies.

Auch Walter Fink erwartet, «dass der Nachholbedarf für Reisen ins Ausland zu Kapazitätsengpässen in den Bereichen Flüge, Mietwagen und Unterkünfte führen wird». Alle Anbieter raten deshalb zu einer möglichst frühzeitigen Buchung der Ferien, um Enttäuschungen zu vermeiden.

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