Nach Jahren behutsamer Renovierung ist aus dem geschichtsträchigen Château de Sibra in Lagarde, Frankreich, eine einzigartige Erholungsoase geworden.
Schlosspark
Der Park des Château de Sibra, Lagarde, in Frankreich wurde jahrzehntelang fantasievoll neu- und weitergestaltet. - Stoeh Grünig
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Schloss Château de Sibra in Frankreich empfängt seit diesem Sommer die ersten Gäste
  • Es liegt idyllisch in den hügeligen Ausläufern der Pyrenäen.
  • Der romantische Landschaftspark erinnert an Gärten der englischen Literatur.

Das Château de Sibra ist kein Schloss, das den Besucher mit seinem Prunk gleich erschlägt. Es ist vielmehr eine verspielte, unaufdringliche Oase der Inspiration.

Beim Lustwandeln im englisch anmutenden Landschaftspark wird man unweigerlich an das 1847 erschienene Romantikdrama «Jane Eyre» erinnert. Auf diesem Anwesen fühlt man sich in der Tat wie ein kleiner Prinz oder eine Prinzessin.

Seit Juni 2021 kann sich nun jeder einmal im Leben als Schlossherr fühlen, denn das Anwesen ist nun für Besucher geöffnet.

Stets im Werden begriffen

Die Schweizer Architektin Sibylle Thomke kaufte Sibra im Juli 2017 und begann zwei Jahre später mit viel Einfühlungsvermögen und Professionalität die Restauration.

Wichtige Episoden und Merkmale wurden erhalten, restauriert oder wiederhergestellt.

Die Geschichte des Anwesens reicht weit zurück: Es finden sich Spuren von Baustrukturen, die darauf hindeuten, dass das Grundstück bereits im 13. Jahrhundert genutzt wurde.

Schlosspark
Ein kurzer Ausritt in den Landschaftspark gefällig? - Stoeh Grünig

1878 wurde der Besitz durch den illustren Eisenbahnbaron Joseph Villary de Fajac gekauft und bis etwa 1916 fantasievoll neu- und weitergestaltet: Das Schloss im Troubadour-Stil und sein Park als romantisch verspielter «Jardin exotique», in dem sich eine Vielzahl kleiner Schaubauten und Rocaille-Ornamenten entdecken lassen.

Nach dem Tod Villary de Fajacs, noch vor Ende des Ersten Weltkriegs, fiel die Weiterentwicklung von Sibra in einen Dornröschenschlaf.

Sibra blüht wieder auf

Heute ist Sibra ein nachhaltig und ökologisch geführter Betrieb, der den Respekt für die Umwelt mit einem Blick auf Geschichte und Gegenwart vereint. Auf Nachhaltigkeit wird grössten Wert gelegt – ausgeklügelte Systeme, wie zum Beispiel die Joulia-Duschen, wurden eingebaut.

Seit Juni 2021 stehen den Besuchern Gästezimmer im Schloss und mehrere Appartements zur Verfügung. Die wunderschönen Getreidespeicher und die Stallungen wurden zu grosszügigen Lofts umgewandelt.

Den Räumen wohnt auch heute noch der Geist der Zeit inne. Die weiss gekalkten Wände, die alten Decken und die Zementböden lassen viel Raum für sorgfältig ausgewähltes, stimmiges Mobiliar, zeitgenössische Kunst und ein inspiriertes Zusammensein.

Der ehemalige Wirtschaftshof lädt an einem grossen Tisch zum Essen ein.

Ein lebendiges Experiment

Nach langjähriger, intensiver Auseinandersetzung mit diesem Ort, weiss die Besitzerin heute, dass «ihr» Sibra ein Projekt bleiben wird – so wie es das über mehr als 35 Jahre für das Ehepaar Villary de Fajac und vermutlich auch vorher schon immer war.

Das Schloss
Château de Sibra ist eine Oase der Inspiration. - Stoeh Grünig

«Sibra ist kein musealer Ort, sondern soll ständig als im Werden und in Veränderung begriffen, gedacht und gelebt werden», wie es Sibylle Thomke poetisch ausdrückt.

Tatsächlich empfindet der Besucher Sibra heute als ein lebendiges Experiment – mit viel Freiraum für Höhenflüge und Tiefsinn, für Nichtstun und Schaffenseifer.

Es braucht nicht viel Phantasie, um sich vorstellen zu können, dass Sibra inspiriert – zum Arbeiten, Begegnen, Sinnieren, Schwelgen und zur Ruhe zu kommen. Und sich dabei einmal im Leben als Schlossherr oder -dame zu fühlen.

Auch gemeinsam mit Freunde oder Familie: Das Haus mit Garten bietet Platz für bis zu 14 Personen und kann bis zu einem Monat gemietet werden.

Elisha Nicolas Schuetz / Tourismus Lifestyle Verlag

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