Nur sieben Stunden schlafen Neunt- und Zehntklässler oft – zwei Stunden weniger als empfohlen. Umfragen zeigen die Folgen.
Gewichtsreduktion
Erfolg bei einer Gewichtsreduktion hängt mit seiner durchschnittlichen Schlafdauer zusammen. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schüler mit wenig Schlaf können sich weniger konzentrieren und empfinden mehr Stress.
  • Immer mehr schlafen viel zu wenig, warnen Forscher.
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Schlafmangel ist zwei aktuellen Analysen zufolge gerade unter älteren Schülern in Deutschland weit verbreitet– und hat Folgen für Aufmerksamkeit, Stressempfinden und das Risiko für Verletzungen. Bei weniger als acht Stunden Schlaf hätten Schulkinder vermehrt Konzentrationsprobleme, berichtete das Forschungszentrum Demografischer Wandel der Frankfurt University of Applied Sciences. Zudem steige die Wahrscheinlichkeit für Verletzungen im Schulalltag.

Dem Präventionsradar 2018 der Krankenkasse DAK-Gesundheit zufolge fühlt sich die Hälfte der älteren Schüler infolge von Schlafmangel tagsüber erschöpft und müde. Zudem seien Kinder mit zu wenig Schlaf gestresster, habe die Befragung von fast 9300 Schülern der Jahrgangsstufen fünf bis zehn in sechs Bundesländern ergeben. Neunt- und Zehntklässler schlafen demnach mehrheitlich erst nach 23 Uhr ein. Sie berichteten von im Mittel nur rund sieben Stunden Schlaf pro Nacht. Das seien 120 Minuten weniger als von Experten für diese Altersgruppe empfohlen, teilte die Krankenkasse mit.

Nutzung von Smartphones

Eine Ursache für den erheblichen Mangel an Schlaf ist demnach die Nutzung von Bildschirm-Geräten. Kinder, die angaben, mehr als vier Stunden täglich vor Bildschirmen zu verbringen, schliefen im Mittel deutlich weniger (7,3 Stunden) als diejenigen, die weniger als eine Stunde am Tag Smartphone, Tablet und ähnliche Geräte nutzten (8,9 Stunden). «Die Schüler kümmern sich nachts um volle Akkus bei ihren Smartphones, aber sie laden ihre eigenen Batterien nicht mehr ausreichend auf», erklärte Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit.

«Unsere Daten zeigen ein sehr klares Bild: Zu wenig Schlaf wirkt sich negativ auf die Schulkinder aus», bilanzierte Studienleiter Andreas Klocke. In den nächsten beiden Befragungsrunden wollen die Forscher herausfinden, ob ein späterer Schulbeginn helfen könnte. Erfasst werden soll, welche Startzeit von den Schülern bevorzugt würde. Eine Studie in den USA hatte gezeigt, dass viele Jugendliche bei einem späteren Schulstart tatsächlich länger schlafen – und nicht einfach nur später ins Bett gehen.

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