Die Masern forderten im letzten Jahr 35 Todesopfer in Europa. Eine erschreckende Zunahme, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor allem auf die zurückgehende Impfquote zurückführt.
Impfung
Die Booster-Impfung gegen das Coronavirus schütz gemäss Studie zu 99 Prozent vor einem tödlichen Verlauf. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Im vergangenen Jahr gab es in Europa 35 Masern-Tote, dies teilte Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit.
  • Die Ansteckungen waren etwa viermal so hoch wie im Jahr zuvor.
  • Grund für die steigenden Zahlen sei die zurückgehende Impfquote.

In Europa sind nach einer Bilanz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im vergangenen Jahr 35 Menschen an Masern gestorben. Mehr als 21'000 hätten sich mit dem Virus angesteckt, etwa viermal so viele wie im Jahr zuvor, teilte das WHO-Europabüro am Montag in Kopenhagen mit. «Das ist eine Tragödie, die wir einfach nicht akzeptieren können», erklärte Regionaldirektorin Zsuzsanna Jakab.

Zurückgehende Impfquote

Die Masern seien zurück in Europa. Besonders betroffen waren Rumänien mit mehr als 5500 gemeldeten Fällen, Italien (rund 5000) und die Ukraine (rund 4800). Grund für die steigenden Zahlen sei vor allem die zurückgehende Impfquote, hiess es von der WHO. Teils sei auch kein Impfstoff verfügbar gewesen.

Masernviren sind extrem ansteckend und werden beim Sprechen, Husten oder Niesen über kleine Tröpfchen in der Luft übertragen. Die Erkrankung gehen zunächst mit grippeähnlichen Symptomen und später einem charakteristischen Hautausschlag einher. Die Infektion schwächt das Immunsystem immens, weitere Infektionen sind darum eine häufige Folge.

Eine gefürchtete Folge ist eine Gehirnentzündung, die Masern-Enzephalitis, die tödlich oder mit bleibenden Schäden enden kann. Als Spätfolge einer Maserninfektion kann sich zudem nach Jahren eine sogenannte subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) ausbilden, eine Entzündung der Nervenzellen des Gehirns und des Rückenmarks. Sie führt zum Ausfall von Gehirnfunktionen und schliesslich zum Tod.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

WHO