Der UAZ 452 «Buchanka»: Ein Dinosaurier für das grobe Gelände
Manche Dinge ändern sich nie und das ist auch gut so. In einer Welt voller sensibler Touchscreens wirkt dieses Auto wie ein massiver Fels in der Brandung.

Der Anblick des charmanten Kastenwagens zaubert Passanten sofort ein nostalgisches Lächeln ins Gesicht. Technisch setzt der russische Hersteller konsequent auf bewährte Mechanik statt auf anfällige Elektronik.

Seit Jahrzehnten läuft das Modell fast unverändert vom gleichen Fliessband. Es ist ein rollendes und faszinierendes Zeugnis lebendiger Automobilgeschichte.
Ein Rekordhalter der Beständigkeit
Der UAZ 452 wird seit dem Jahr 1965 im russischen Werk Uljanowsk produziert. Damit gehört er heute zu den am längsten gebauten Kraftfahrzeugen der gesamten Welt.
Optisch hat sich in all diesen Jahren kaum etwas an der markanten Karosserie getan. Die runde und simple Form erinnert stark an ein klassisches Kastenbrot.

Genau daher rührt auch sein liebevoller und weit verbreiteter Spitzname «Buchanka». Diese Treue zum ursprünglichen Entwurf macht ihn auf der Strasse absolut einzigartig.
Kompromisslos im Gelände
Wo moderne SUVs oft an ihre Grenzen stossen, fängt der Spass für diesen Bus erst an. Der zuschaltbare Allradantrieb wühlt sich mühelos durch tiefsten Schlamm und Schnee.
Dank der enormen Bodenfreiheit stellen auch Felsbrocken oder Baumstämme meist kein Hindernis dar. Die verbaute Technik ist dabei bewusst simpel und extrem robust gehalten.

Sollte doch einmal etwas kaputtgehen, reicht oft ein Hammer zur schnellen Reparatur. Komplizierte elektronische Diagnosegeräte sucht man in diesem spartanischen Cockpit vergeblich.
Freiheit auf vier Rädern
Der kastenartige Innenraum bietet enorm viel Platz für individuelle Ausbauten und kreative Ideen. Viele Besitzer verwandeln den einfachen Transporter in einen gemütlichen Camper für weite Fernreisen.
Man verzichtet dabei bewusst auf modernen Komfort und gewinnt ein Gefühl echter Unabhängigkeit. Die serienmässige Heizung wärmt auch bei sibirischen Temperaturen den Innenraum zuverlässig auf.

Es geht hier nicht um hohe Geschwindigkeit, sondern um das reine Erlebnis des Fahrens. Der kernige Motorlärm gehört dabei einfach zum authentischen Gesamterlebnis dazu.
Technik mit Ecken und Kanten
Unter der Blechhaube arbeitet in der Regel ein grossvolumiger Vierzylinder-Benzinmotor mit 2.7 Litern Hubraum. Er liefert genügend Drehmoment für steile Anstiege in den Schweizer Alpen.
Der Verbrauch ist allerdings nichts für sparsame Naturen und fordert seinen Tribut. Dafür frisst das unempfindliche Aggregat auch Kraftstoff von schlechterer Qualität problemlos.
Moderne Sicherheitsfeatures wie Airbags oder Knautschzonen fehlen konstruktionsbedingt fast völlig. Man fährt vorausschauend und geniesst die absolute Entschleunigung auf der Strasse.







