Weiterbildung und Job gleichzeitig? Das gilt es zu beachten

Tanja Altenburger
Tanja Altenburger

Bern,

Mit einer Weiterbildung «on the job» erweitern Sie Ihre Kompetenzen und bleiben dabei im Berufsleben aktiv. Wir erklären Ihnen, wie Sie am besten vorgehen.

Weiterbildung
Eine Weiterbildung kann Ihnen zum nächsten Karrieresprung verhelfen. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Über 60 Prozent der Bevölkerung haben allein 2016 eine Weiterbildung besucht.
  • Zahlreiche Weiterbildungen sind darauf ausgerichtet, sie berufsbegleitend zu absolvieren.
  • Gemäss Weiterbildungsgesetz sollte dies der Arbeitgeber auch begünstigen.

Stehen Sie schon ein paar Jahre mit beiden Beinen im Berufsleben, bekommen einen vollen Lohn und all die anderen Vorzüge? Dann ist eine längere Pause und nochmals Vollzeit die Schulbank drücken verständlicherweise wohl eher keine Option.

Trotzdem wollen Sie Ihre Karriere mit neuen Qualifikationen nach vorne pushen. Die Lösung? Eine Weiterbildung «on the job».

Lernen und arbeiten gleichzeitig kann Ihnen einiges abverlangen. Eines ist sicher: Sie werden viel Blut, Schweiss und Tränen hineinstecken. Wir zeigen Ihnen, was Sie vorab bedenken sollten.

Abklären, was beim Arbeitgeber möglich ist

Der Anteil weiterbildungsaktiver Unternehmen beträgt gemäss Bundesamt für Statistik fast 90 Prozent. Die Chancen stehen also gut, dass auch Ihr Unternehmen einer Weiterbildung nicht abgeneigt ist. Diese Unterstützung kann in Form einer Kostenbeteiligung erfolgen. Vielleicht ermöglicht Ihnen Ihr Arbeitgeber aber auch, Ihr Pensum zu reduzieren oder die Weiterbildung gar auf Arbeitszeit zu besuchen.

Weiterbildung
Die Kosten für eine Weiterbildung variieren stark je nach Institution und Bildungsangebot. - Pexels

Das Wohlwollen ist – wenn auch schwammig – im 2017 in Kraft getretenen Weiterbildungsgesetz verankert. Dort heisst es nämlich, dass Arbeitgeber die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden zu begünstigen hätten.

Sprechen Sie das Thema bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber an und schauen Sie, was möglich ist. Achtung: Wenn Ihr Arbeitgeber sich an den Kosten beteiligt, kann es sein, dass Sie für eine bestimmte Zeit nicht kündigen können. Andererseits müssten Sie je nach Weiterbildungsvereinbarung das Geld zurückzahlen. Prüfen Sie die Vereinbarung genau und überlegen Sie sich, ob Sie mit einer solchen Klausel einverstanden wären.

Was will ich überhaupt?

Gemäss dem Schweizerischen Verband für Weiterbildung wird die Anzahl an Weiterbildungsinstitutionen auf circa 3000 geschätzt. Kein Wunder also, falls Sie bei Ihrer Suche etwas überfordert sind.

Schauen Sie sich die verschiedenen Anbieter genau an und überlegen, welcher Lehrgang und welches Zertifikat Sie beruflich weiterbringen wird. Lesen Sie unbedingt auch Erfahrungsberichte von anderen Studentinnen und Studenten.

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Eine Fortbildung ist sicherlich kein Zuckerschlecken, kann aber auch eine willkommene Abwechslung zum Berufsalltag sein. - Unsplash

Vielleicht haben Sie sogar schon einen Traumjob im Sinn, dem Sie mithilfe einer Weiterbildung näherkommen wollen. In diesem Fall könnten Sie ein paar Stellenportale durchforsten und schauen, welche akademische Anforderungen an potenzielle Bewerber gestellt werden.

Finanzierung, aber wie?

Die Kosten für eine Weiterbildung können stark variieren. Als Beispiel: Gemäss der Informationsplattform «berufsberatung.ch» können Semestergebühren an privaten Hochschulen von knapp 3000 bis gegen 30'000 Franken reichen. Das ist eine ganze Menge Geld, die Sie auf den ersten Blick «aus dem Fenster» werfen.

Planen Sie, in nächster Zeit eine Weiterbildung zu machen oder den Job zu wechseln?

Allerdings sollten Sie auch immer bedenken, dass eine Weiterbildung auch Ihren Marktwert erhöhen wird. Sie können sie also als langfristige Investition sehen, die sich früher oder später auszahlen wird.

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Klären Sie ab, ob Sie bei Ihrer Weiterbildungswahl gar Anrecht auf finanzielle Unterstützung haben. - Pexels

Dennoch erfordert eine Weiterbildung eine gewisse finanzielle Planung. Am besten kalkulieren Sie im Voraus, wie viel Geld Sie bis zum Weiterbildungsstart auf die Seite legen sollten. Auch während der Fortbildung müssen Sie – aufgrund eines tieferen Pensums – vermutlich mit finanziellen Einbussen rechnen.

Work-Life-Balance trotz Weiterbildung wahren

Wenn Ihre Weiterbildung am Abend stattfindet, sind Sie vielleicht eher dazu verleitet, mit Ihrem gewohnten Pensum weiterzuarbeiten.

Möglicherweise funktioniert das für Sie auch ohne Problem. Behalten Sie dabei aber im Hinterkopf, dass Sie genügend Zeit für Ruhe und Entspannung miteinplanen sollten. Wenn möglich vielleicht auf den extra Groschen im Monat verzichten, sich dafür aber weniger Workload aufbürden.

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