Weiterbildung trotz Stress mit der Lehrperson nicht abbrechen
Wo Menschen miteinander umgehen, entstehen auch Konflikte. In der Weiterbildung muss dies nicht zwangsläufig das Ende bedeuten.

Das Wichtigste in Kürze
- Meinungsverschiedenheiten sind meist normal.
- Gewisse Grenzen gilt es einzuhalten.
- Bei Streit mit der Lehrperson gibt es Lösungsmöglichkeiten.
In der Arbeitswelt treffen verschiedenste Charaktere aufeinander. Dies gilt ebenso für die Weiterbildung. Auch hier arbeiten Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Meinungen miteinander. Dass dies nicht immer reibungslos läuft ist normal.
Bei Weiterbildungen in Betrieb oder Schule sind die Lernenden den Lehrpersonen oder Berufsbildnern unterstellt. Sie müssen sich an deren Weisungen halten. Gewisse Grenzen gilt es jedoch einzuhalten.
Schutz vor Willkür in der Weiterbildung
Die Lehrperson oder der Berufsbildner ist für die Vermittlung von Lernstoff und Fähigkeiten zuständig. Im normalen Rahmen darf der Lernende kritisiert und zurechtgewiesen werden.
Ein Fehlverhalten der Lehrperson liegt in folgenden Fällen vor:
- es findet während der Weiterbildung gezieltes Mobbing statt oder es kommt zu sexuellen Übergriffen.
- die zugewiesenen Tätigkeiten stehen in keinem Zusammenhang mit der Weiterbildung.
- geltendes Recht, zum Beispiel im Hinblick auf die Arbeitssicherheit, die zulässige Wochenarbeitszeit oder den Ferienanspruch, wird gebrochen.
- es werden Arbeiten verlangt, die die körperliche Unversehrtheit gefährden.
Schweigen ist nicht immer Gold
Dauern Unstimmigkeiten länger und werden so zur andauernden Belastung, müssen sie angesprochen werden. Damit die Diskussion sachlich verläuft, sollte der Lernende die Kritikpunkte im Vorhinein schriftlich dokumentieren. Vorwürfe führen meist zu weiterem Streit. Besser ist es, mithilfe von ich-Botschaften gezielt zu kommunizieren, was belastet.
Sind die Fronten stark verhärtet, können Vermittler wie Vertrauenslehrer oder Kollegen aus dem Betrieb hinzugezogen werden. Auch Handelskammern oder Gewerkschaften können bei Streit mit der Lehrperson weiterhelfen. Ein Abbruch der Weiterbildung sollte in Erwägung gezogen werden, wenn das körperliche oder seelische Wohl bedroht ist. Oder wenn die Fronten so verhärtet sind, dass ein normales Miteinander nicht mehr möglich ist.