Suppenrezepte gegen den Kater am nächsten Tag
Müde, träge und verkatert von der Party-Nacht? So hat am nächsten Morgen niemand Lust, viel Zeit in der Küche zu verbringen. Im Vorteil ist, wer vorgesorgt hat.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Tag nach der Party sollte auf hohe Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden.
- Das Idealrezept sind Suppen: Sie sind warm, leicht, nahrhaft, und man kann sie vorkochen.
- Food-Bloggerin Thyra und Kochbuchautor M. Mangold verraten Rezepte für den «Tag danach»
Die oberste Regel an verkaterten Tagen ist wohl folgende: Flüssigkeit, Flüssigkeit, Flüssigkeit.
Das gilt besonders an jenen Morgen nach der Party, an dem der Kopf vom Prosecco dröhnt und die späte Bettzeit tiefe Augenringe ins Gesicht gezeichnet hat.
Ein Topf vorgekochte Suppe kann dann das pure Glück sein – und das nicht nur, weil sie ordentlich auf den Flüssigkeitshaushalt des Körpers einzahlt.
Suppen sind warm, machen satt, sind aber zeitgleich nicht so viel. Und im besten Fall schmecken sie wie bei Oma», schwärmt Food-Bloggerin Thyra vom suppen.blog.
Deftig ist am «Tag danach» nicht unbedingt die beste Wahl
Was macht eine gute Suppe für den «Tag danach» aus? Aus dem Bauch heraus würden viele Menschen wohl antworten: «Sie sollte deftig sein.»
Kein Wunder: Schliesslich ist an Katertagen auch wichtig, wieder Mineralstoffe in den Körper zu holen – dabei können salzige Gerichte helfen.
So eilt etwa der Soljanka, die mit dem Wortbestandteil «Sol» die Salzigkeit schon im Namen trägt, der Ruf einer Katermahlzeit voraus.
Der osteuropäische Eintopf basiert auf einer kräftigen Fleisch- oder Fischbouillon, in der unter anderem geräuchertes Fleisch, Würstchen, Gewürzgurken, Sauerkraut und Kapern gegart werden.
Serviert wird der Eintopf mit einem grosszügigen Klecks Rahm. Doch: Für die Verdauung sind womöglich leichtere Suppen mit viel Gemüse die bessere Wahl.
Besonderer Dreh: Gemüsepasta und Mango-Topping
Eine grosse Ladung Gemüse verschafft sich etwa, wer eine Randen-Suppe vorbereitet hat.
Matthias F. Mangold, der als Genussjournalist arbeitet und eine Kochschule betreibt, kocht dafür zunächst Randen in einem Fond nach Wahl und püriert sie anschliessend mit etwas gewürfelter Mango und Ingwer.

Serviert wird die Suppe mit einem fruchtigen Topping, für das er Crème Fraîche, die restliche Mango und Zitronensaft zu einer Crème vermixt. «Diese Suppe schmeckt erdig, fruchtig und durch den Ingwer leicht scharf», beschreibt Mangold.
Food-Bloggerin Thyra bedient sich für ihre Suppen gern an ihren tiefgefrorenen Vorräten Pouletbouillon. «Wenn man etwas verkatert ist, tut eine Gemüsepasta-Suppe mit Zitrone besonders gut», sagt sie.

Dafür bringt sie Zucchetti oder Karotte mit einem Spiralschneider in Spaghetti-Form und serviert sie anschliessend mit ordentlich Zitrone in Puletbouillon. Eine leichte Mahlzeit – in der Zubereitung wie auch anschliessend im Magen.
Thai-Suppen pusten den Kopf frei
Clever ist auch der Versuch, den Kater schon während der Partynacht in die Flucht zu schlagen. Auch dabei kann Pouletbouillon zum Einsatz kommen. «Ich serviere gerne eine Nach-Mitternachtssuppe», sagt Mangold.

Besonders gut eignet sich seiner Erfahrung nach eine Tom Kha Gai, eine thailändische Suppe mit Pouletfleisch, Fischsosse, Limette, Ingwer und Chili.
«Die verschiedenen Geschmacksrichtungen, die Kombination aus scharf, salzig und sauer – das bläst den Kopf richtig frei», so Mangold.
Möchte man klare Suppen vorkochen, bietet es sich an, die Komponenten getrennt vorzubereiten. «Alles, was man schnippeln kann, kann man gut am Tag zuvor erledigen», so Thyra.
Kurz vor dem Essen wird dann die Bouillon mit Gewürzen aufgesetzt, und die Einlagen werden mitgegart.
Selbst die Rotkohl-Reste wandern in die Suppe
Und wenn am Partyabend die Zeit zu knapp war, um vorzukochen? Auch dann muss niemand auf eine fix zubereitete Suppe verzichten.
«Suppen eignen sich perfekt für die Verwertung von Resten», sagt Food-Bloggerin Thyra. Etwa deftiges Rotkraut, das sich zu einer cremigen Suppe verarbeiten lässt.
Dafür würzt sie das aufgewärmte Rotkraut noch einmal kräftig, ehe sie es mit Schlagrahm und Ingwer püriert.

Kochbuchautor Mangold hat noch einen Vorschlag: Wer noch eine Dose Tomaten im Vorratsregal stehen hat, kann auch eine schnelle Tomatensuppe köcheln.
Knoblauch und Zwiebeln anschwitzen, etwas Tomatenmark einrühren, mit etwas Gemüsebouillon und den Dosentomaten ablöschen.
Dann je nach Wahl mit einem Schuss Gin oder etwas geriebener Orangenschale toppen – und fertig ist die Kater-Mahlzeit.