Macht hoher Zuckerkonsum süchtig nach Süssem?

Laut Statistik verzehrt jeder Schweizer pro Jahr rund 40 Kilogramm Haushaltszucker. Dazu kommen noch Zuckerzusätze wie Glukose, Fruktose und Honig.

Zusammengerechnet kommen so nochmals rund 10 Kilogramm zusammen.

Menschen brauchen theoretisch gar keine extra Zuckerportionen. Denn Energie und Glukose gewinnt der menschliche Körper auch aus Kohlehydraten wie Kartoffeln oder Reis.

Zucker ist also mehr ein Genussmittel. Besonders in der Schweiz entwickelt sich der hohe Zuckerkonsum zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem.

Der süsse Stoff ist mitverantwortlich für die Verbreitung von Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Diabetes, Karies und Krebs. Viele Forscher behaupten sogar, dass Zucker genauso süchtig mache wie Alkohol, Zigaretten und Drogen.

Doch was passiert eigentlich bei der Zuckeraufnahme?

Jedes Mal, wenn Sie Zucker konsumieren, steigt der Blutzuckerspiegel und die Bauchspeicheldrüse beginnt Insulin auszuschütten.

Das Hormon beginnt den süssen Stoff in die Zellen zu schleusen und wandelt es gleichzeitig in Fett um.

Der rasante Anstieg des Blutzuckerspiegels durch den Zuckerkonsum und das darauffolgende schnelle Absinken kann zudem zu Heisshungerattacken führen.

Die Folge: Wir nehmen mehr Kalorien zu uns als benötigt.

Der Weg, den Zuckerkonsum zu reduzieren, ist schwer. Denn oft versteckt sich Zucker in Lebensmitteln, besonders in Take-Away und Convenience-Produkten.

Für Konsumenten ist das kaum zu durchblicken, da es viele verschiedene Süsstoffe gibt. Trotz Bemühungen hat sich in der Schweiz keine gesetzliche Kennzeichnungspflicht durchgesetzt.

Lediglich der Nestlé-Konzern hat 2019 die fünfstufige Nährwert-Ampel Nutri-Score eingeführt. Bleibt zu hoffen, dass weitere Unternehmen folgen.