Stress beeinflusst Körper und Psyche. Aber ist er auch schuld an Krebs oder schweren Erkrankungen? Das sagt die Forschung.
Verzweifelte, traurige Frau
Dauerstress belastet Körper und Psyche. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Stress erfüllt wichtige Funktionen, doch zu viel davon ist schädlich.
  • Durch Dauerstress wird das Immunsystem geschwächt.
  • Der Zusammenhang zwischen Krebs und Stress wird weiterhin erforscht.
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Stress dient seit jeher dazu, dass Menschen sich schnell an Situationen anpassen, wenn beispielsweise Gefahren drohen. Der Puls steigt, der Organismus ist in Alarmbereitschaft. Nur so ist eine schnelle Reaktion überhaupt möglich.

Wird der Stress chronisch, drohen jedoch psychische und körperliche Folgen.

So wirkt Stress auf das Immunsystem

Bei Stress wird unter anderem das Hormon Cortisol ausgeschüttet, welches den Stoffwechsel anregt und uns im Alltag belastbar macht. Zu viel Cortisol bei dauerhaftem Stress schadet jedoch: Es wirkt immunsuppressiv, was bedeutet, dass es das Immunsystem unterdrückt.

Frau beim Arzt
Wer dauerhaft unter Stress leidet, spürt häufig, wie das Immunsystem schwächelt. - Depositphotos

Längst ist deshalb ein Zusammenhang zwischen Stress und einem erhöhten Risiko für beispielsweise Erkältungen bekannt. Das Abwehrsystem ist geschwächt und der Körper anfälliger für Erreger. Stress begünstigt zudem Schlafstörungen, Niedergeschlagenheit, Konzentrationsprobleme und Ängste.

Aber auch weitere Folgen sind möglich: Chronischer Stress macht Bluthochdruck wahrscheinlicher. Nach Angaben des Universitätsspital Zürich (USZ) leidet jeder vierte Schweizer unter einem erhöhten Blutdruck. Dieser steigert das Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt.

Stress ist als Krebsursache? Das sagt die Forschung

Auch wenn es einige Forscher bereits länger vermuten: Eindeutige Belege, dass Stress ein unmittelbarer Krebsauslöser ist, hat die Wissenschaft bisher nicht gefunden. Es existiert aber ein indirekter Zusammenhang.

Denn chronischer Stress lässt uns eher zu Alkohol und Zigaretten greifen und fördert manchmal Übergewicht durch «Stressessen».

Mann mit Zigarette
Sowohl Nikotin als auch Alkohol fördern das Krebsrisiko. - Depositphotos

Es handelt sich hierbei um drei Faktoren, die Krebs erwiesenermassen begünstigen. Studien zeigen zudem, dass bei einer bestehenden Krebserkrankung eine Metastasenbildung durch Stress wahrscheinlicher wird.

Das konnte unter anderem Forscherin Xue-Yan He vom Forschungsinstitut «Coldspring Harbor Laboratory» mit ihrem Team belegen. In Versuchen mit Mäusen wurde nachgewiesen, dass chronischer Stress zur Streuung des Krebses im Körper beiträgt. Die Studie erschien am 11. März 2024 im Fachjournal «Cancer Cell».

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