Der grüne Star: Wenn der Sehnerv geschädigt ist

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Der grüne Star, auch Glaukom genannt, ist eine der häufigsten Augenerkrankungen im Alter. Mit Medikamenten lässt er sich gut behandeln.

Grüner Sta
Grüner Star-Untersuchung beim Augenarzt. - depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Der grüne Star tritt bei zu hohem Augeninnendruck auf.
  • Wird die Erkrankung nicht frühzeitig erkannt, droht ein Erblinden.
  • Mit Tropfen lässt sich der Augeninnendruck regulieren.

Die übergeordnete Bezeichnung für den grünen Star ist Glaukom. Ursache ist ein zu hoher Innendruck im Auge. Dieser entsteht durch das Kammerwasser, eine Flüssigkeit in der Augenkammer zwischen Hornhaut und Linse.

Beim gesunden Auge handelt es sich um einen immerwährenden Kreislauf: Das Wasser fliesst vom hinteren Auge nach vorne und durch Kanäle wieder hinaus.

Kann es nicht mehr richtig fliessen, baut sich im Inneren des Auges ein starker Druck auf. Dieser belastet den Sehnerv und kann ihn beschädigen. In der Folge entsteht das Glaukom.

4 von 100 Menschen sind vom Glaukom betroffen

Der grüne Star ist eine der häufigsten Augenerkrankungen bei Menschen über 40 Jahren. Zu den Risikofaktoren gehören Diabetes, Bluthochdruck und eine genetische Vorbelastung.

Menschen
Vier von 100 Menschen bekommen im Alter Grünen Star. - depositphotos

Neben der Stärke des Innendrucks spielt auch die Widerstandsfähigkeit des Sehnervs eine grosse Rolle. Bei den meisten Menschen hält er den Druck problemlos aus. Bei einigen reagiert er jedoch sehr empfindlich.

Durch regelmässige Sehtests im höheren Alter kann der grüne Star heute meist früh aufgedeckt und behandelt werden. Vollständiges Erblinden durch irreversible Schädigung des Sehnerves ist dagegen sehr selten geworden.

Das Sichtfeld nimmt immer weiter ab

Meist tritt der grüne Star zunächst in einem Auge auf. Das andere Auge kompensiert den Ausfall und der Betroffene merkt noch nichts von der Erkrankung.

Sind beide Augen betroffen, kommt es zu den typischen frühen Symptomen des Glaukoms: Einzelne blinde Stellen im Sichtfeld, die im Laufe der Zeit immer grösser werden.

Die meisten Menschen bemerken die Erkrankung zunächst in der Öffentlichkeit, zum Beispiel beim Autofahren. Durch die Einschränkung des Sehfeldes nehmen sie den Verkehr nur noch lückenhaft wahr.

Fussgänger übersehen andere Verkehrsteilnehmer wie Velofahrer, die sie überholen wollen.

Diagnose mit einer Augeninnendruckmessung

Besteht der Verdacht auf grünen Star, wird der Arzt den Augeninnendruck messen (Tonometrie).

Diagnose
Diagnose beim Augenarzt. - depositphotos

Wird ein erhöhter Augeninnendruck festgestellt, wird der Augenarzt als Nächstes eine Funduskopie vornehmen. Dabei wird das Innere des Auges durch die Pupille hindurch gespiegelt.

Der Arzt überprüft den Zustand des Sehnervs, der Makula lutea und der Netzhaut. Der vordere Teil des Auges wird mit einem Spaltlampenmikroskop untersucht.

Eine letzte Untersuchung zur Ermittlung des aktuellen Zustandes ist die Gesichtsfeldmessung (Perimetrie). Mit ihrer Hilfe entdeckt der Arzt, wie stark das Sichtfeld bereits beeinträchtigt ist. In der Folge kann er ausserdem stets messen, ob die Erkrankung weiter fortschreitet.

Behandlung mit Augentropfen

Ist der grüne Star noch nicht weit fortgeschritten, genügt eine Behandlung mit Augentropfen. In Frage kommen verschiedene Wirkstoffe wie Betablocker, Alpha-2-Agonisten oder Carboanhydrasehmmer.

Sie reduzieren den Augeninnendruck, indem sie die Produktion des Kammerwassers in den Augen senken. Prostaglandine tragen dazu bei, dass mehr Kammerwasser durch die Kanäle abfliessen kann. Meist wird eine Kombination verordnet.

Augentropfen
Mehrere Chargen Spersallerg-Augentropfen wurden zurückgerufen. (Symbolbild) - depositphotos

In schwereren Fällen ist ein operativer Eingriff erforderlich. Bei dieser wird quasi ein neuer Abflusskanal angelegt, damit das Kammerwasser abfliessen kann. Neben der klassischen Trabekulektomie kommen heute auch Laserverfahren in Frage.

Allerdings können Augentropfen und Operationen nur das Fortschreiten des Glaukoms verhindern. Die bereits eingetretenen Schädigungen sind irreversibel. Auch deswegen ist es so wichtig, dass die Erkrankung möglichst früh aufgedeckt wird.

Vorbeugung durch gesunden Lebensstil

Direkt verhindern lässt sich das Glaukom nicht, da die Empfindlichkeit des Sehnervs bei jedem Menschen individuell ausgeprägt ist. Allerdings hat jeder Mensch Einfluss darauf, die Blutgefässe gesund zu halten. Dies reduziert das Risiko für Durchblutungsstörungen im Augenbereich und stärkt den Sehnerv.

Gesunde Ernährung
Eine gesunde Lebensweise trägt zur allgemeinen Gesundheit bei. - Depositphotos

Eine gesunde Lebensweise trägt zur allgemeinen Gesundheit der Blutgefässe bei und verhindert Arteriosklerose.

Dazu gehören in erster Linie ausreichende Bewegung und eine gesunde Ernährung zur Vermeidung von Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes. Auch das Rauchen sollte aufgegeben werden.

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