Verbrenner-Aus: Politische Pläne und industrielle Realität

Maia Schmied
Maia Schmied

Bern,

Das EU-Verbrenner-Aus ab 2035 wackelt. Der Widerstand fordert Technologieoffenheit und E-Fuels. Für die Auto-Industrie ist die derzeitige Situation unsicher.

BMW V8
BMW V8 S62: Er wurde erstmals im 2022 überarbeiteten BMW X7 als M60i eingesetzt. - BMW

In Brüssel fallen derzeit Entscheidungen, die tief in unsere Mobilität eingreifen – auch hierzulande. Das geplante Aus bedeutet das Ende für komplexe Einspritzsysteme.

Stattdessen soll der Elektromotor die Strasse dominieren. Doch die Debatte darüber ist hitziger denn je.

Wankt das Verbot ab 2035?

Das EU-Parlament hat das faktische Verbot für neue Verbrennungsmotoren ab 2035 eigentlich beschlossen. Nun regt sich jedoch massiver Widerstand in der grössten Fraktion:

BMW i4 M60
Benziner und Elektro: Die 4er-Reihe ist eine der wenigen Baureihen, die BMW als klassisches Verbrennermodell (G22/G23) und als vollelektrischen i4 (G26) anbietet. - BMW

Die Europäische Volkspartei (EVP) möchte das Gesetz so schnell wie möglich revidieren. Sie fordert Technologieoffenheit, die auch synthetische Kraftstoffe als saubere Lösung zulässt.

Dieser politische Zickzackkurs sorgt für enorme Unsicherheit. Weder Hersteller noch Zulieferer wissen aktuell, worauf sie ihre Milliardeninvestitionen ausrichten sollen.

Industrielle Realität und auf Wunschdenken

In den Werkshallen sieht es düsterer aus als in den politischen Papieren. Grosse Konzerne wie Volkswagen kämpfen mit sinkender Nachfrage nach Elektroautos und drohenden Werksschliessungen.

Die Situation verschärft sich: Ab 2025 gelten strengere CO₂-Flottengrenzwerte. Werden diese verfehlt, drohen Milliardenbussen. Die Politik hat Ziele gesetzt, ohne dass die nötigen Rahmenbedingungen für den Markt stehen.

EU-Kommission kippt Verbrenner-Aus.

Die Kunden halten sich zurück, nicht zuletzt, weil die Ladeinfrastruktur oft noch lückenhaft ist.

Ein riskantes Manöver

Kritiker werfen den Verantwortlichen in Brüssel eine ideologiegetriebene Industriepolitik vor. Der Vorwurf: Man habe sich zu früh und zu einseitig auf die reine Batterietechnik festgelegt und dabei die Abhängigkeit von asiatischen Rohstofflieferanten unterschätzt.

Während chinesische Hersteller aggressiv in den europäischen Markt drängen, stehen hiesige Arbeitsplätze auf dem Spiel. Das Fehlen eines funktionierenden Plan B könnte sich als historisches Versäumnis herausstellen.

Eine politische Korrektur der Pläne scheint mittlerweile unausweichlich.

Kommentare

Huldrych Ammann

Die EU wollte die Welt im Alleingang retten. Und tatsächlich ist keiner gefolgt. Dafür haben sie jetzt ein paar hunderttausend Arbeitsplätze nach China exportiert. Wir sollten uns UNBEDINGT dieser erfolgreichen Organisation anschliessen. UNBEDINGT.

User #1268 (nicht angemeldet)

Ich bleibe bei meinem Verbrenner der lässt mich nicht im Stich und ich kann mich 100% auf in verlassen was beim Elektroschrot nicht der Fall ist

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