Transfăgărășan: Schönste Strasse der Welt?

Maia Schmied
Maia Schmied

Bern,

Entdecke eine Strasse, die sich wie ein Meisterwerk durch die majestätischen Karpaten schlängelt: den Transfăgărășan.

Braunbären_am_Transfagarasan
Touristen halten oft an, um die Bären zu beobachten und zu fotografieren, was manchmal zu gefährlichen Situationen führt. - Stoschmidt

Die Transfăgărășan, auch als Nationalstrasse DN7C bekannt, ist eine der bekanntesten und spektakulärsten Strassen der Welt. Sie schlängelt sich über 90 Kilometer durch das höchste Gebirge der rumänischen Südkarpaten und erreicht eine Höhe von bis zu 2.042 Metern am Bâlea-Pass.

Die Strasse verbindet die historischen Regionen Walachei und Siebenbürgen und wurde nicht zuletzt durch die britische Autosendung «Top Gear» als «die beste Strasse der Welt» berühmt.

Kapaten
Streckenabschnitt der Südseite der Strasse. - Boris Baski

Doch hinter ihrer Schönheit verbirgt sich eine Reihe von Gefahren, die ihr auch den Ruf als eine der gefährlichsten Strassen Europas eingebracht haben.

Serpentinen und schwierige Strassenverhältnisse

Ein Hauptgrund für die Gefährlichkeit der Transfăgărășan sind ihre extremen geografischen und strassenbaulichen Merkmale. Die Strasse besteht aus unzähligen, engen Haarnadelkurven und steilen Anstiegen, die Fahrern höchste Konzentration abverlangen.

Transfagarasan_im_Winter
Probleme im Winter: Die durch eine Lawine blockierte Transfogarascher Hochstrasse im Capra-Tal, Nordseite des Tunnels. - Htzlgrmpft

An vielen Stellen ist die Fahrbahn in einem schlechten Zustand, durchsetzt mit Schlaglöchern und Unebenheiten, die besonders für Motorradfahrer eine grosse Sturzgefahr darstellen. Das Fahren erfordert eine angepasste Geschwindigkeit und vorausschauendes Verhalten, um nicht von den plötzlichen Herausforderungen der Strecke überrascht zu werden.

Die Strasse wurde ursprünglich als militärstrategische Verbindung unter Diktator Nicolae Ceaușescu in den 1970er Jahren gebaut, was die kompromisslose und abenteuerliche Bauweise erklärt.

Natur und Wetter als Risiko

Neben den fahrerischen Anforderungen birgt die Natur selbst erhebliche Risiken. Steinschlag ist ein häufiges Problem, insbesondere nach Regen oder in den Übergangsjahreszeiten.

Serpentinen
Durch die wilden Kapaten. - Cristian Bortes

Entlang der Strasse warnen Schilder immer wieder vor möglichen Steinschlägen. Zudem ist die Transfăgărășan aufgrund des hohen Schneeaufkommens nur wenige Monate im Jahr geöffnet, in der Regel von Juni bis Oktober. Ausserhalb dieser Zeit ist die Strecke am Bâlea-Pass unpassierbar.

Selbst im Sommer können plötzlich aufziehende Nebelbänke die Sicht drastisch einschränken, was die Orientierung in den Wolken erheblich erschwert.

Wildtiere und andere Verkehrsteilnehmer

Ein weiteres unvorhersehbares Risiko sind die Tiere, die in den Karpaten leben. Schafherden und Viehtriebe, die die Strasse überqueren, sind keine Seltenheit und können zu abrupten Bremsmanövern führen.

Weitaus gefährlicher sind jedoch die Braunbären, von denen Rumänien eine der grössten Populationen in Europa hat. Die Tiere haben oft ihre Scheu vor Menschen verloren und kommen an die Strasse, um nach Futter zu suchen.

Zahlreiche Warnungen weisen darauf hin, die Tiere nicht zu füttern, da dies zu gefährlichen Situationen und Angriffen führen kann. Und das kann für beide Seiten tödlich enden.

Tourismus und rücksichtsloses Fahren

Besonders an den Wochenenden im Sommer ist die Transfăgărășan stark befahren. Dieses Gedränge kann die Fahrt zusätzlich erschweren, da sich viele Fahrer von der Landschaft ablenken lassen und riskante Manöver durchführen.

Schwerste Unfälle sind leider nicht selten und werden oft durch die Kombination aus unübersichtlichen Kurven, unvorsichtiger Fahrweise und der schieren Menge an Touristen verursacht. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass die Transfăgărășan nicht nur eine Schönheit ist, sondern auch mit grösstem Respekt und Vorsicht befahren werden muss.

Kommentare

User #2083 (nicht angemeldet)

Tesla muss nach tödlichem Autopilot-Unfall Millionen zahlen: Das Geschworenengericht in Florida spricht dem Autopiloten von Tesla eine Teilschuld an einem schweren Unfall zu. Auf das Unternehmen wartet eine hohe Strafe.

Strom

Ich denke, solch überfüllte Pässe mit genau solchem Panorama haben wir auch in der Schweiz. O.k. die bösen Bären fehlen. Bei uns sind es nur mal Murmeltiere, welche sich vom Lärm, vom Benzin-, vom Diesel- und Kupplungsgestank scheinbar nicht stören lassen. Ob das wirklich so ist, hat man noch nicht herausgefunden. Nur schon wegen den Bären, würde ich diesen Pass nie befahren wollen. Nicht weil ich die Bären fürchte, sondern weil ich die Bären in diesem Gebiet respektiere. Um die Natur zu schützen, muss der Mensch da schlicht weg bleiben. Der Mensch killt alles, wenn der da mal aufschlägt. Und wenn da noch damit Geld gemacht wird, so um den Faktor 100 mehr. Da muss nur mal so ein einigermassen bekannter Infaulenzer da aufschlagen und das Gebiet wird mit rücksichtslosen Menschen überschwemmt. Tja so geht das haute halt mit der Tourismuswerbung. Die Verantwortlichen sind dann plötzlich völlig sprachlos. Aber ich mein, die haben das ja studiert und das ganz klar nicht in den 90er Jahren;-))

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