Transfăgărășan: Schönste Strasse der Welt?
Entdecke eine Strasse, die sich wie ein Meisterwerk durch die majestätischen Karpaten schlängelt: den Transfăgărășan.

Die Transfăgărășan, auch als Nationalstrasse DN7C bekannt, ist eine der bekanntesten und spektakulärsten Strassen der Welt. Sie schlängelt sich über 90 Kilometer durch das höchste Gebirge der rumänischen Südkarpaten und erreicht eine Höhe von bis zu 2.042 Metern am Bâlea-Pass.
Die Strasse verbindet die historischen Regionen Walachei und Siebenbürgen und wurde nicht zuletzt durch die britische Autosendung «Top Gear» als «die beste Strasse der Welt» berühmt.

Doch hinter ihrer Schönheit verbirgt sich eine Reihe von Gefahren, die ihr auch den Ruf als eine der gefährlichsten Strassen Europas eingebracht haben.
Serpentinen und schwierige Strassenverhältnisse
Ein Hauptgrund für die Gefährlichkeit der Transfăgărășan sind ihre extremen geografischen und strassenbaulichen Merkmale. Die Strasse besteht aus unzähligen, engen Haarnadelkurven und steilen Anstiegen, die Fahrern höchste Konzentration abverlangen.

An vielen Stellen ist die Fahrbahn in einem schlechten Zustand, durchsetzt mit Schlaglöchern und Unebenheiten, die besonders für Motorradfahrer eine grosse Sturzgefahr darstellen. Das Fahren erfordert eine angepasste Geschwindigkeit und vorausschauendes Verhalten, um nicht von den plötzlichen Herausforderungen der Strecke überrascht zu werden.
Die Strasse wurde ursprünglich als militärstrategische Verbindung unter Diktator Nicolae Ceaușescu in den 1970er Jahren gebaut, was die kompromisslose und abenteuerliche Bauweise erklärt.
Natur und Wetter als Risiko
Neben den fahrerischen Anforderungen birgt die Natur selbst erhebliche Risiken. Steinschlag ist ein häufiges Problem, insbesondere nach Regen oder in den Übergangsjahreszeiten.

Entlang der Strasse warnen Schilder immer wieder vor möglichen Steinschlägen. Zudem ist die Transfăgărășan aufgrund des hohen Schneeaufkommens nur wenige Monate im Jahr geöffnet, in der Regel von Juni bis Oktober. Ausserhalb dieser Zeit ist die Strecke am Bâlea-Pass unpassierbar.
Selbst im Sommer können plötzlich aufziehende Nebelbänke die Sicht drastisch einschränken, was die Orientierung in den Wolken erheblich erschwert.
Wildtiere und andere Verkehrsteilnehmer
Ein weiteres unvorhersehbares Risiko sind die Tiere, die in den Karpaten leben. Schafherden und Viehtriebe, die die Strasse überqueren, sind keine Seltenheit und können zu abrupten Bremsmanövern führen.
Weitaus gefährlicher sind jedoch die Braunbären, von denen Rumänien eine der grössten Populationen in Europa hat. Die Tiere haben oft ihre Scheu vor Menschen verloren und kommen an die Strasse, um nach Futter zu suchen.
Zahlreiche Warnungen weisen darauf hin, die Tiere nicht zu füttern, da dies zu gefährlichen Situationen und Angriffen führen kann. Und das kann für beide Seiten tödlich enden.
Tourismus und rücksichtsloses Fahren
Besonders an den Wochenenden im Sommer ist die Transfăgărășan stark befahren. Dieses Gedränge kann die Fahrt zusätzlich erschweren, da sich viele Fahrer von der Landschaft ablenken lassen und riskante Manöver durchführen.
Schwerste Unfälle sind leider nicht selten und werden oft durch die Kombination aus unübersichtlichen Kurven, unvorsichtiger Fahrweise und der schieren Menge an Touristen verursacht. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass die Transfăgărășan nicht nur eine Schönheit ist, sondern auch mit grösstem Respekt und Vorsicht befahren werden muss.