Tesla hat gestern die Erwartungen der Experten verfehlt. Die Quartalszahlen schickten die Aktie weiter in den Keller. Dabei sind die Zahlen eigentlich sehr gut.
Tesla Gigafactory Shanghai
Die Tesla Gigafactory in Shanghai kämpfte dieses Jahr Corona-bedingt mit massiven Problemen - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nur 405‘000 Einheiten im vierten Quartal ausgeliefert
  • Insgesamt kam Tesla 2022 auf 1,31 Millionen Fahrzeuge
  • Beeindruckendes Plus von 40% sorgt bei Anlegern dennoch für Frust

Das Quartalsende wird von Analysten, Tesla-Fans und Gegnern der US-Marke stets herbeigefiebert. Kaum ein anderes Unternehmen steht unter solcher Beobachtung wie der US-Elektropionier. Entsprechend hoch schlugen die Wellen auch gestern, als das Unternehmen die Zahlen für das vierte Quartal 2022 präsentierte.

Ein Rekord-Quartal sorgt für ein Rekord-Jahr

Die Zahlen sind beeindruckend. 405‘278 Fahrzeuge lieferte Tesla im vierten Quartal 2022 aus, das sind gut ein Drittel mehr als im Vorjahr. Noch beeindruckender ist das Gesamtjahr: 1,31 Millionen Stromer konnte die Marke von Elon Musk verkaufen. Ein Plus von über 40 Prozent.

Tesla Aktie ist dennoch auf Talfahrt und hat dramatisch an Wert verloren

Tesla Elon Musk
Tesla-Chef Elon Musk musste im Jahr 2022 viel Vermögen abgeben und seine berufliche Zukunft ist ungewiss - Susan Walsh/AP/dpa

Dennoch steht die Marke unter Druck. Der Börsenkurs ist um gut zwei Drittel nach unten gestürzt im Jahresverlauf und gab gestern gut vier Prozent nach. Denn die Analysten hatten bessere Zahlen erwartet. Nun wartet die Börsenwelt auf eine Entscheidung der Führungsetage wie es mit Elon Musk als CEO weitergeht.

Twitter-Übernahme sorgt für Unmut bei Tesla-Anlegern

Im vergangenen Jahr sorgte der schillernde Vorstandsvorsitzende für Schlagzeilen mit der Twitter-Übernahme. Um den Deal zu finanzieren, musste er Tesla-Aktien im Wert von fast 40 Milliarden US-Dollar auf den Markt bringen. Das schickte den Kurs auf Talfahrt und die folgende Übernahme des Twitter-Chefpostens sorgte für weitere Probleme. Denn die Tesla-Aktionäre sorgen sich um das Zeitmanagement von Musk.

Hochlauf der neuen Fabriken stockt, Nachfrage in China nur dank hoher Rabatte

Tesla Elon Musk Twitter
Der schillernde Milliardär Musk hatte vor allem dank der Twitter-Übernahme nurmehr wenig Zeit für Tesla im vergangenen Jahr - AFP/Archiv

Dabei hätte der Tesla-Chef mit dem Hochlauf der neuen Produktionen in Grünheide und Austin genug zu tun. Auch das Logistik-Management im Corona-Lockdown-geplagten Shanghai braucht Aufmerksamkeit. Zumal die Nachfrage in China nur dank verhältnismässig hoher Rabatte gewährleitet werden konnte. Ein für Tesla eher unüblicher Schritt.

Experten uneins über Zukunft der Marke

Auch in den USA könnte die neue staatliche Elektroauto-Prämie für Probleme sorgen. Denn etwa das Tesla Model Y qualifiziert sich nicht für den Regierungs-Rabatt. Viele Analysten sehen die Zukunft der Marke deshalb eher düster. Doch es gilt weiterhin: In vielen Märkte, etwa in der Schweiz, ist Tesla unangefochten Marktführer.

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