Nürburgring: Porsche schneller als Tesla

Beschleunigungswerte und Leistungsdaten sind bei Performance-Fahrzeugen wichtige Kenngrössen. Ein weiterer Benchmark ist die Rundenzeit auf der Nürburgring-Nordschleife. Die Hersteller arbeiten lange und intensiv mit Ingenieuren und Fahrer an einer Optimierung für die beste Runde. Beglaubigt wird das Ganze von einem Notar unter sehr klaren Regeln – so auch beim Porsche Taycan Turbo S.

Der Rekordwagen ist in Deutschland strassenzugelassen und qualifiziert sich damit für die Rekordrunde der Serienfahrzeuge.

Die erste und wichtigste Regel ist, dass alle Teile auch für den Normalverbraucher zu bestellen sind. Einzige Ausnahme bilden ein Rennsitz und ein Überrollkäfig – spezielle Umbauten und Anfertigungen sind nicht gestattet. Doch das kurbelt die Kreativität der Hersteller richtig an. Sie versuchen alles, um die Regeln zu ihren Gunsten zu wenden.

Der mit dem neuen Performance Kit ausgerüstete Porsche Taycan Turbo S ist so ein Beispiel. Die 21-Zoll-Leichtmetallfelgen mit Pirelli Semislicks müssen in Zuffenhausen in der Porsche-Werks-Werkstatt montiert werden. Auch die neue Kalibrierung der Porsche 4D-Chassis Control des aktiven Fahrwerks muss dort vorgenommen werden. Auch ist das Kit nur für Fahrzeuge ab Modelljahr 2023 und vorerst nur in Deutschland zulässig und verfügbar.

Das Ergebnis der Mühen kann sich sehen lassen. Der Rekord ist wieder in Zuffenhausen mit einer 7:33-Minuten-Rundenzeit. Damit ist der Performance Kit-Taycan nicht nur neun Sekunden schneller als ein Serien-Taycan Turbo, er schlägt auch Tesla. Das Tesla Model S Plaid war seit vergangenem Jahr mit einer Rundenzeit von 7:35-Minuten der aktuelle Rekordhalter.

Der Tesla war auf seiner Rekordrunde allerdings auf normalen Sommerreifen unterwegs. Man darf also davon ausgehen, dass der über 1‘100PS starke Plaid ein Rekord-Konter setzen kann. Doch Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Und Porsche zeigt, dass sie auch als Newcomer in der E-Mobilität wissen, wie sie auf bekanntem Terrain bestehen.