Blackout: Autonome Zukunft im Stillstand
San Francisco: Die Programmierung, bei Gefahr zu stoppen, ist eigentlich ein Schutzmechanismus. Im Falle eines Blackouts wird sie aber selbst zur Gefahr.

In San Francisco wurde dieses beklemmende Szenario nach einem lokalen Stromausfall bereits zur Realität. Dutzende fahrerlose Taxis verharrten wie eingefrorene Statuen auf den belebtesten Kreuzungen der Stadt.
Hintergrund: Die hochgelobte künstliche Intelligenz benötigt für komplexe Entscheidungen eine stabile Cloud-Anbindung. Ohne konstanten Datenfluss verwandeln sich diese Hightech-Gefährte in tonnenschwere, unbewegliche Hindernisse.
Die fatale Abhängigkeit von der digitalen Nabelschnur
Moderne Robotaxis hängen an einem seidenen Faden aus elektrischer Energie und permanenten Datenströmen. Fällt das Mobilfunknetz aus oder bricht die Stromversorgung zusammen, verlieren die Fahrzeuge ihre übergeordnete Orientierung im urbanen Raum.

Zwar erfassen lokale Sensoren die unmittelbare Umgebung, doch für die Bewältigung unvorhersehbarer Situationen reicht das oft nicht aus. In solchen Fällen verharren autonome Fahrzeuge in einer Warteschleife und hoffen auf Befehle aus der Firmenzentrale.
Bleibt dieses Signal aus, greifen die programmierten Sicherheitsmechanismen: Der Wagen stoppt unverzüglich. Das Problem: So blockieren sie wichtige Fluchtwege für Blaulichtorganisationen und behindern den restlichen, menschlich gesteuerten Verkehr massiv.
KI frisst Strom und braucht Rechenpower
Hochentwickelte Algorithmen verarbeiten in jeder Millisekunde gigantische Datenmengen von Kameras, Radar und Lidar-Systemen. Dieser Prozess verschlingt weit mehr Energie als herkömmliche Assistenzsysteme.
Die Rechenzentren im Hintergrund fungieren dabei als zentrales Gehirn der Flotte. Ein grossflächiger Stromausfall kappt die essenzielle Verbindung zwischen diesem digitalen Hirn und dem physischen Fahrzeug.

Derzeit können selbst modernste KI-Modelle bei einem Kommunikationsabriss nicht sicher eigenständig manövrieren. Die extreme Abhängigkeit von lückenloser Energie und Konnektivität entwickelt sich so zu einem kritischen Risiko für die öffentliche Sicherheit.
Lehren für die Mobilität in Schweizer Städten
Auch Schweizer Städte wie Zürich oder Genf planen intensiv die Integration autonomer Mobilitätslösungen. Dabei muss die Ausfallsicherheit zwingend eine höhere Priorität geniessen als die reine Effizienz.
Spezielle autarke Notlaufsysteme könnten das Verkehrschaos bei einem Stromausfall künftig verhindern. Die Fahrzeuge der nächsten Generation benötigen deutlich mehr «Edge Intelligence» – also lokale Intelligenz an Bord statt einer totalen Cloud-Abhängigkeit.
Nur eine dezentrale Systemstruktur schützt unsere urbane Infrastruktur langfristig vor einem gefährlichen Stillstand. Experten fordern zudem den Ausbau robusterer Stromnetze, um die steigende Last elektrischer Flotten sicher abzufangen.











