Zusätzlich 2,3 Millionen Franken
Berner Stadtrat ebnet Weg für höhere Kulturbeiträge.

Die Stadt Bern soll mehr Geld in die Kulturförderung investieren: Zusätzlich 2,3 Millionen Franken pro Jahr, sieben Prozent mehr als bisher. Das hat der Berner Stadtrat am Donnerstag beschlossen.
Er genehmigte 24 Leistungsverträge mit Kulturinstitutionen für die Jahre 2020 bis 2023. Insgesamt geht es um 32 Millionen Franken. Bei den grossen Brocken für Konzert Theater Bern, das Historische Museum Bern, die Kornhausbibliotheken und die Dampfzentrale ist das letzte Wort aber noch nicht gesprochen: Das Volk entscheidet im Mai.
Nicht alle Häuser profitieren in gleichem Masse vom Wachstum. Den Schwerpunkt setzt die Stadt Bern bei den zwölf Institutionen, die ausschliesslich von ihr subventioniert werden. Kaum bestritten blieben höhere Zuwendungen etwa für das Schlachthaus Theater und für die Kinemathek Lichtspiel.
Umstrittene Beiträge
Mit anderen Subventionserhöhungen tat sich das Parlament schwer. Beim Theaterfestival «auawirleben» sei die Erhöhung von 330'000 auf 600'000 Franken jährlich vermessen, fanden FDP, Grünliberale, SVP und BDP/CVP. Sie äusserten sich skeptisch zur Wachstumsstrategie des Festivals, währenddem andere Theater leer ausgingen.
Die FDP wehrte sich auch dagegen, dem Haus der Religionen mehr Geld zuzusprechen. 200'000 Franken müssten weiterhin reichen. Schliesslich sei es nicht die Aufgabe der öffentlichen Hand, einzelne Religionen zu finanzieren.
Ebenfalls auf Widerstand stiess die Erhöhung des Betriebsbeitrags für die Grosse Halle, die jahrelang selbsttragend war. Auch in Zukunft müsse es möglich ein, dass die Betreiber die Aktivitäten in der Halle mit einigen Grossanlässen querfinanzierten, forderten FDP und BDP/CVP.
Sprecherinnen der Ratslinken warnten davor, an einzelnen Beiträgen herumzuschrauben. Dazu fehle dem Parlament die fachliche Kompetenz. Auch sei es vermessen, einzelne Kulturinstitutionen gegeneinander auszuspielen. Die Mehrheit mit SP, GB/JA und GFL/EVP sorgte dafür, dass die Vorlage des Gemeinderats unverändert verabschiedet wurde.
Reitschule folgt später
Noch nicht unter Dach ist der Vierjahres-Vertrag mit der Reitschule. Er soll unter anderem mit der Sicherheitsvereinbarung und der Betriebsbewilligung koordiniert und dem Stadtrat im Lauf des Jahres vorgelegt werden. Geplant ist eine unveränderte Subvention von jährlich 380'000 Franken.