Olympia 2022: Belarus-Athleten müssen sich für Pleiten entschuldigen
Schockierende Videos aus einer Telegram-Gruppe des Olympischen Komitees von Belarus: Athleten, die an Olympia 2022 leer ausgingen, bitten um Vergebung.
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Das Wichtigste in Kürze
- Ein belarussischer Langläufer bittet in einem Video um Verzeihung bei seinem Verband NOK.
- Auch andere Athleten, die den Erwartungen nicht gerecht wurden, tun es ihm gleich.
- Chef des Komitees ist Viktor Lukaschenko, Sohn des Machthabers Alexander Lukaschenko.
Diese Videos geben Olympia 2022 einen bitteren Beigeschmack. Seit Beginn der Olympischen Spiele stellt das Olympische Komitee von Belarus NOK Filmchen online. Athleten entschuldigen sich darin für ihre Leistungen.
Zuletzt musste der Langläufer Yahor Shpuntau (22) antraben. Über 15 Kilometer belegte er Platz 68, im Sprint wurde er 53.
Shpontau: «Meine Leistung war nicht gut, ich konnte nicht mein Bestes geben. Ich weiss nicht, warum. Vielleicht hatte ich Probleme mit der Akklimatisierung, ich fühlte mich an diesem Tag nicht wohl.»
Vor ihm traten bereits die beiden Freestyle-Arial-Stars Maxim Gustik (33) und Stanislau Hladchenka (27) vor die Kamera. Letzterer suchte nach dem sechsten Platz der gemischten Mannschaft nach Worten.
«Heute konnten die Vertreter der Männermannschaft ihre Emotionen höchstwahrscheinlich nicht kontrollieren. Ich hätte den Sprung anders ausführen müssen», so Hladchenka.
Lukaschenko-Sohn ist Belarus-Chef an Olympia 2022
Chef des NOK ist Viktor Lukaschenko (46). Er ist der Sohn des Machthabers Alexander Lukaschenko (67) – dieser gilt als letzter Diktator Europas.
Basketball-Spielerin Katsraryna Snytsina (36) schaut sich den Umgang mit ihren Landsleuten aus der Ferne an – und ist schockiert. Auf Instagram wendet sie sich an ihre Fans.
«Ich habe mich nie für die Leistung der Athleten meines Landes geschämt. Denn ich bin mir sicher: Wenn ein Athlet das Eis / den Platz / den Start betritt, tut er alles, um zu gewinnen», schreibt sie. Die Videos würden sie an erzwungene Geständnisse erinnern.