Kommentar: Super League soll Saison in einem Stadion zu Ende spielen

Der Bundesrat plant, Geisterspiele in der Super League ab dem 8. Juni freizugeben. Wie verhindert man ein grosses Minus-Geschäft für die Klubs? Ein Kommentar.

Roy Gelmi vom FC Thun und Christian Fassnacht von YB in einem Duell in der Super League. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat will ab 8. Juni grünes Licht für Geisterspiele in der Super League geben.
  • Die SFL will das weitere Vorgehen am Donnerstag kommunizieren.
  • Ganze Runden in einem Stadion mit Kunstrasen könnten noch grössere Verluste vermeiden.

Der Bundesrat macht den Fussball-Fans Hoffnung! Ab dem 8. Juni will die Landesregierung grünes Licht für Geisterspiele in der Super League geben.

Bundesrätin Viola Amherd und ihre Kollegen haben heute neue Lockerungen kommuniziert. Diese betreffen auch die Super League. - Keystone

Doch für die Klubs sind damit noch längst nicht alle Probleme gelöst. Es fängt jetzt erst richtig an.

«Bei einem Geisterspiel haben wir rund 300’000 Franken Ausgaben. Aber keine Einnahmen», klagt FCB-Präsi Bernhard Burgener.

Und hier sind die drohenden Kosten durch das Gesundheits-Konzept der SFL noch nicht mal eingerechnet. Einige Vereinspräsidenten plädierten gar für den Abbruch der Saison.

Präsident Bernhard Burgener und CEO Roland Heri vom FC Basel stehen in der Kritik. - Keystone

Es gilt also, die hohen Kosten zu senken. Und die wichtigen TV-Einnahmen zu sichern!

Idee: Super League nur noch in einem Stadion

Eine mögliche Lösung: Der Spieltag in der Super League wird zentralisiert, eine «Geister-Runde» wird im gleichen Stadion ausgetragen. Ohne Fans gibt es keinen Heimvorteil mehr.

Dafür bräuchte es zwingend einen Kunstrasen, weil an einem Wochenende mehrere Spiele in kurzer Zeit gespielt werden. In Frage käme die Stockhorn Arena des FC Thun.

• Thun liegt einigermassen zentral, das Stadion ist direkt an der Autobahn.
• Die Aufbau- und Transportkosten für TV-Equipment, Sicherheitsmaterial, etc. fallen nur einmal an.
• In den Katakomben kann ein fixes System für die Corona-Tests und zur Erhaltung der Gesundheits-Auflagen etabliert werden.
• Das Sicherheits- und Gesundheitspersonal wäre bereits vor Ort, auch die Medienschaffenden müssten nicht quer durch die Schweiz reisen.
• Variable Kosten können durch die zehn Vereine geteilt werden.
• Mittels LED-Banden kann die jeweilige Stadion-Werbung des Heimteams eingeblendet werden.

Umfrage

Was halten Sie von dieser Idee?

Ich finde diesen Plan sinnvoll.
64%
So ein Blödsinn!
36%

Was passiert bei Infizierung?

Mit diesem Szenario könnte der Spielbetrieb möglicherweise aufrechterhalten werden, ohne dass Vereine wirtschaftlich kollabieren.

Und weil viele Fans der Super League auf Entzug sind, generieren die Spiele viele TV-Zuschauer. Was sich positiv auf die Werbung auswirkt.

Ab dem 11. Mai soll in der Super League wieder trainiert werden. - Keystone

Also alles paletti? Bei weitem nicht!

Gesundheitlich bleiben weiterhin viele Fragen unbeantwortet. Was passiert, wenn sich schon nur ein Spieler mit Covid-19 infiziert und ganze Teams in Quarantäne müssen?