Fanproteste in Lyon nach Zwangsabstieg - Top-Spieler begehrt

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Frankreich,

Der Zwangsabstieg von Olympique Lyon löst in Frankreich starke Reaktionen aus. Die Fans protestieren. Und andere Clubs stürzen sich auf die besten Spieler.

Olympique Lyon
Begehrter Spieler: Malick Fofana (r) von Olympique Lyon - hier im Duell mit Frankfurts Nnamdi Collins. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Olympique Lyon droht der Zwangsabstieg in die Ligue 2.
  • Der Club soll riesige Schulden haben.
  • Für die Fans ist es ein Schlag ins Gesicht, sie protestieren.

Der voraussichtliche Zwangsabstieg des siebenmaligen französischen Fussball-Meisters Olympique Lyon hat in der Stadt massive Fanproteste ausgelöst.

Die grösste Lyoner Fan-Vereinigung «Bad Gones» hängte an mehreren markanten Orten Protestplakate mit der Aufschrift «Textor dehors» («Textor raus») auf, die sich gegen den amerikanischen Clubbesitzer John Textor richten.

«Unsere Institution reinwaschen»

Die Banner wurden unter anderem am Tor der Basilika Notre-Dame de Fourvière, in der Nähe des Groupama-Stadions und auf den Brücken über die Flüsse Rhône und Saône angebracht. «John Textor war nie der geeignete Mann und wird es niemals sein», heisst es in einer Erklärung der «Bad Gones».

«Wir fordern seine zahlreichen Gläubiger dazu auf, die Kontrolle wieder zu übernehmen und die Schlüssel für Olympique Lyonnais an jemanden zu übergeben, der unsere Institution zu achten weiss und sie von den zahlreichen Schmähungen, die sie erlitten hat, reinwäscht.»

Die französische Fussball-Finanzaufsicht DNCG hatte am Dienstag nach einer Anhörung verkündet, dass der Tabellensechste der abgelaufenen Saison wegen seiner finanziellen Situation nicht in der Ligue 1 bleiben darf.

Olympique Lyon
Im Zentrum der Proteste: Lysons Clubbesitzer John Textor - hier bei der Vorstellung des ehemaligen Trainers Fabio Grosso. - dpa

Ein Zwangsabstieg zum Saisonende war gegen Lyon bereits im November 2024 auf Bewährung verhängt worden. Damals beliefen sich die Schulden des Spitzenclubs auf rund 500 Millionen Euro.

Textor kündigte noch am Abend einen Einspruch gegen die Entscheidung der DNCG an. «Wir werden in die Berufung gehen, um zu zeigen, dass wir in der Lage sind, die notwendigen Mittel in Form von Cashflow bereitzustellen, um das Überleben von OL in der L1 zu garantieren», heisst es in einer Mitteilung des Clubs.

Der Amerikaner besitzt über seine Holding Eagle Football auch Anteile an anderen Proficlubs wie Botafogo in Brasilien oder RWD Molenbeek in Belgien.

Ungewisse Zukunft des Clubs

Erst zu Beginn der Woche hatte Textor einen Vertrag zum Verkauf seiner Anteile an dem englischen Pokalsieger Crystal Palace unterzeichnet. Mit den Einnahmen aus diesem Geschäft sollte der Verbleib von Olympique Lyon in der ersten französischen Liga sichergestellt werden.

Fans von Olympique Lyon
Auch für die Fans ein harter Schlag: Zwangsabstieg für Lyon. - dpa

Angesichts der ungewissen Zukunft des Serienmeisters von 2002 bis 2008 und Champions-League-Halbfinalisten von 2010 und 2020 haben andere Clubs bereits die Jagd auf die besten Spieler von Lyon eröffnet.

So wird vor allem der belgische Flügelstürmer Malick Fofana (20) vom FC Chelsea umworben. Interessenten gibt es auch für den argentinischen Nationalspieler Thiago Almada (24), Georgiens EM-Stürmer Georges Mikautadze (24) und den früheren Bayern-Profi Corentin Tolisso (30).

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