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Aus Haft entlassener chinesischer Anwalt darf Familie wiedersehen

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China,

Der chinesische Menschenrechtsanwalt Wang Quanzhang hat nach fast fünf Jahren Haft erstmals seine Familie wiedergesehen.

Wang Quanzhang
Wang Quanzhang - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Wang Quanzhang wurde auch nach Freilassung in Bewegungsfreiheit eingeschränkt.

Unterstützer des Paares veröffentlichten am Montag im Internet Videos des emotionalen Treffens zwischen Wang, seiner Frau Li Wenzu und dem siebenjährigen Sohn in Lis Pekinger Wohnung.

«In den vergangenen fünf Jahren habe ich mir unser Treffen viele Male vorgestellt. Ich fühle mich wie in einem Traum», sagte die weinende Li in einem der Videos. «Ich hoffe, ich kann weiterhin in Peking bleiben», sagte Wang kurz nach dem Wiedersehen der Nachrichtenagentur AFP.

Wang sass viereinhalb Jahre wegen «Untergrabung der Staatsgewalt» im Gefängnis. Nach seiner Entlassung Anfang April wurde er trotz fünf negativer Tests auf das neuartige Coronavirus für eine 14-tägige Quarantäne in seine Geburtsstadt Jinan in der Provinz Shandong gebracht.

Auch nach dem Ende seiner Quarantäne durfte er zunächst nicht nach Peking, um seine Frau und seinen Sohn wiederzusehen. Die chinesische Regierung war von Menschenrechtsgruppen heftig für die Einschränkung von Wangs Bewegungs- und Redefreiheit nach seiner Haftentlassung kritisiert worden.

Wang sei einen Tag, nachdem Li plötzlich mit starken Bauchschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert worden war, von der Polizei nach Peking gebracht worden, sagte Wang Qiaoling, eine Unterstützerin des Paares. Li wurde nach eigenen Angaben wegen einer akuten Blinddarmentzündung behandelt. Der Menschenrechtsanwalt sei von etwa zehn Aufpassern, unter anderem Polizisten und Mitarbeitern des Wohnblocks, bei dem Treffen begleitet worden, berichtete Wang Qiaoling.

Wang Quanzhang war im Jahr 2015 im Zuge einer Polizeiaktion gegen rund 200 Menschenrechtsaktivisten und -anwälte festgenommen worden. Er hatte politische Aktivisten und die Opfer von Landenteignungen vertreten. Erst im Januar 2019 wurde er verurteilt. Seine Frau Li Wenzu wurde zu einer prominenten Kämpferin für seine Freilassung. Unter anderem traf sie Bundeskanzlerin Angela Merkel, als diese 2018 China besuchte.

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