Genderstern: SVP will gegen «Woke-Ideologie» vorgehen

Für die SVP hat die Ideologie hinter dem Genderstern «fanatische Züge». Man wolle künftig systematisch gegen «Gender-Terror und Woke-Wahnsinn» ankämpfen.

Die SVP will systematisch gegen «Genderstern, Woke-Wahnsinn und Gleichstellungsbüros» kämpfen. «Wir werden auf allen politischen Ebenen Vorstösse zu diesen Themen einreichen», kündigte SVP-Programmchefin Esther Friedli an. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Künftig will die SVP systematischer gegen «Genderstern» und «Woke-Ideologie» ankämpfen.
  • Die «weltfremden Ideologien» seien unterdessen so dominant, dass ein Gegenpol nötig werde.
  • Institutionen, welche die Ideologie unterstützen, müssten ohne Steuergelder auskommen.

Die SVP will künftig systematisch gegen «Genderstern, Gleichstellungsbüros und Woke-Ideologie» ankämpfen. «Wir werden auf allen politischen Ebenen Vorstösse zu diesen Themen einreichen», kündigte SVP-Programmchefin Esther Friedli gegenüber den Tamedia-Zeitungen an.

Für die Toggenburgerin steht fest: Eine Minderheit, die für sich beanspruche, auf der moralisch richtigen Seite zu stehen, wolle der Mehrheit ihre Meinung aufzwingen. «Das ist (Woke-)Wahnsinn.»

Das überparteiliche Komitee «Tschüss Genderstern!» will, dass die Zürcher Stadtverwaltung den Genderstern nicht mehr verwendet. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Öffentliche Institutionen, die «Gender-Ideologie und Woke-Wahnsinn» unterstützen, sollen in Zukunft ohne Steuergelder auskommen müssen. Im Interview mit den Tamedia-Zeitungen betont die SVP-Nationalrätin: «Diese Kultur und das Verhalten ihrer Vertreter haben ganz klar religiös-fanatische Züge, denn sie propagieren, die einzige Wahrheit zu kennen. Diese Bewegung will die Leute umerziehen. Man will ihnen vorschreiben, was sie essen, wie sie sich verhalten und wie sie sprechen sollen.»

«Gegenpol zu weltfremden Ideologien»

Die «weltfremden Ideologien» seien mittlerweile so dominant, dass es einen Gegenpol dazu brauche. Statt auf Verbote wolle die Volkspartei auf die Streichung öffentlicher Gelder setzen. «An gewissen Schulen wird gar propagiert, ein anderes Geschlecht auszuprobieren beziehungsweise dem Kind noch keinen Namen zu geben». Für Friedli sei dies eine «problematische Entwicklung».

SP-Co-Präsident Cédric Wermuth reagiert online auf die Empörung der SVP über den Genderstern. - Twitter / @cedricwermuth

SP-Co-Präsident Cédric Wermuth zeigt sich indes zu Verhandlungen bereit – mit einem Augenzwinkern: Im Gegenzug zu allen wesentlichen Programmpunkten der Sozialdemokraten sei er sofort bereit, den Genderstern zu «opfern».

Trotz Genderstern: Schwerpunkte der SVP bleiben unverändert

Gleichzeitig betont Friedli, dass der neue Schwerpunkt gegen Genderstern & Co. zwar im neuen Parteiprogramm Einzug finde, allerdings erst im zweitletzten Kapitel. Im Zentrum des Programmes stünden weiterhin «Freiheit und Sicherheit».

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