Die Winnetou-Filme sind Opfer der sogenannten Cancel-Kultur geworden. Zu Unrecht, finden viele Schweizer. Hier sind die krassesten Woke-Beispiele.
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Der französische Schauspieler Pierre Brice als stolzer Apachen-Häuptling Winnetou in einer Szene des Karl-May-Films «Winnetou 3». - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kulturelle Aneignung sorgt weiterhin für hitzige Debatten.
  • Die ARD will die «Winnetou»-Klassiker nicht mehr ausstrahlen.
  • Der Häuptling ist nicht das erste Opfer der sogenannten «Cancel Culture».
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Das Thema kulturelle Aneignung wird derzeit in der Schweiz heiss diskutiert. Nach der Dreadlock-Diskussion um die Berner Band «Lauwarm» stehen nun die «Winnetou»-Filme im Fokus.

Die ARD hat den Indianer-Häuptling in die ewigen Jagdgründe geschickt und will die Kult-Klassiker nicht mehr zeigen. Auch auf SRF werden die Filme nicht ausgestrahlt. Man habe nicht vor, die Lizenz für die Filme zu kaufen, heisst es auf Anfrage von Nau.ch.

Viele Schweizerinnen und Schweizer haben wenig Verständnis für den Entscheid.

Schweizer können den Winnetou-Buch-Rückzieher des Verlags nicht nachvollziehen. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

Die sogenannte «Cancel Culture» (deutsch etwa: Boykott-Kultur) stellt Menschen, Filme oder Bücher an den öffentlichen Pranger. Der Vorwurf ist diskriminierendes Verhalten oder Inhalte. Die Folgen: Etwa Konzertabsagen wie bei «Lauwarm», oder Boykotte wie bei «Winnetou».

Verstehen Sie die Kritik an Winnetou?

Mohrenkopf-Debatte und Gender-Aktivisten

Das Phänomen ist nicht neu - so wird «Harry Potter»-Autorin J. K. Rowling (57) seit ihren kontroversen Aussagen zu Transmenschen im Netz heftig angefeindet. Viele Fans haben sich von ihr abgewandt und die Britin wird laut eigenen Angaben von Gender-Aktivisten mit dem Tod bedroht.

lauwarm
Die Band «Lauwarm» hat ihren Auftritt am umstrittenen Festival in Münsingen BE abgesagt.
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Das Museum von Karl May kürt das Buch als «Buch des Monats»
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Uncle Ben's heisst jetzt Ben's Original. Die Marke wurde nach einen Online-Shitstorm umbenannt.
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Die Komiker Nadeschkin und Ursus mussten sich gegen Vorwürfe der kulturellen Angeignung wehren. Grund: Nadeschkins Rasta-Perücke.
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Mohrenköpfe der Firma Dubler. Das Schoggi-Produkt wird neu Schokokuss genannt.
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Joanne K. Rowling äusserte sich wieder kontrovers zum Gender-Wahnsinn. Dafür bekam sie Morddrohungen.
Zigeuner Cervelat
Die «Zigeuner Cervelat» der Fidelio Produkte AG sind nicht mehr in der Migros erhältlich.
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Die Colonial Bar trägt ab sofort neu den Namen Versa.

Auch vor Produkten macht die «Cancel Culture» nicht halt. Der Lebensmittel-Konzern Mars taufte seine Reismarke «Oncle Ben’s» nach Rassismus-Kritik in «Ben’s Original» um.

In der Schweiz strich die Migros vor zwei Jahren die «Zigeuner Cervelat» und den «Mohrenkopf» aus dem Sortiment. Und die Berner Colonial Bar trägt seit kurzem den politisch korrekteren Namen Versa.

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