Albert Rösti

Bergler Albert Rösti: Auch in der Stadt gibt es Risiken

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Bern,

Bundesrat Albert Rösti findet es wichtig, dass die Schweiz Blatten nach dem Bergsturz unterstützt. Die Regionen sollen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

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Albert Rösti spricht bei Urs Gredig über die Risiken in bestimmten Regionen. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Bergsturz in Blatten VS äussert sich Albert Rösti zum Leben in den Bergen.
  • Für den Bundesrat ist klar: Man muss die Kosten für den Schutz der Gebiete in Kauf nehmen.
  • Auch in der Stadt gebe es Risiken – ein regionales Konkurrenzdenken sei fehl am Platz.

Am 28. Mai wurde das Walliser Dorf Blatten zerstört. Ein Bergsturz verschüttete den Ort im Lötschental.

Nach dem Ereignis stellt sich die Frage der politischen Aufarbeitung. Das Parlament hat diese Woche im Rahmen der Sommersession bereits Soforthilfen von fünf Millionen Schweizer Franken genehmigt.

Auch Albert Rösti spielt als Umweltminister eine wichtige Rolle. Er sprach nach dem Ja des Ständerats vom «Schweizer Zusammenhalt», der sich zeige.

Albert Rösti: Schweiz muss Schutz für Bergler stemmen

In der SRF-Sendung «Gredig direkt» vom Donnerstagabend hat der SVP-Bundesrat erneut über den Fall Blatten gesprochen. Unter anderem ging es um das Leben in Berggebieten im Allgemeinen.

Kommst du aus einem Berggebiet?

Die Sicherheit der dort lebenden Bevölkerung bringt nämlich viele Kosten mit sich, beispielsweise für Schutzbauten. 400 Millionen werden vom Staat jährlich in solche Bauten investiert. Laut Experten wäre sogar noch mehr Geld nötig.

Auf die Frage von Gastgeber Urs Gredig, ob man das stemmen könne, sagt Rösti: «Ich glaube, die Schweiz kann es stemmen, ihre Berggebiete zu schützen.» Sie müsse es sogar machen, ist für den Bundesrat klar.

In jeder Region gibt es Risiken – nicht nur in den Bergen

Wenn man eine Kosten-Nutzen-Diskussion starten würde, wären auch die Städte nicht mehr sicher. «Dann müssten wir uns auch fragen: Kann man in der Stadt in der Nähe eines Flusses leben?»

Auch dort habe es beispielsweise durch Überschwemmungen bereits grosse Schäden gegeben. Dazu seien die Risiken der zunehmenden Hitze in der Stadt grösser. «Da hat man plötzlich in jeder Region eine Situation, mit der man nicht mehr leben könnte.»

Albert Rösti
Bundesrat Albert Rösti ist am Montag für einen zweitägigen Aufenthalt nach Norwegen gereist. (Archivbild) - keystone

Die Schweiz lebe letztlich von ihrer dezentralen Besiedlung, so Rösti weiter. Wenn man sich aus bestimmten Gebieten, wie den Bergen, zurückziehen würde, hätte man auch grössere Unsicherheiten.

«Wir haben den Grossteil der Elektrizitätsversorgung aus den Berggebieten», nennt Rösti ein Beispiel. Es sei deshalb wichtig, dass die dortige Infrastruktur erhalten und die Täler sicher bleiben.

Stadt und Land nicht gegeneinander ausspielen

Hört man da den Bergler Albert Rösti, der aus Kandersteg BE stammt, heraus, der sich über die Städter nervt?

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Umweltminister Albert Rösti freut sich über die parteiübergreifende Solidarität gegenüber Blatten VS: Das sei gelebter Schweizer Zusammenhalt. - Nau.ch/Matthias Bärlocher

«Ich nerve mich nicht über die Städter oder die Bergler», stellt Rösti klar. Für ihn sei klar, dass man die Stadtbevölkerung beispielsweise vor Hochwasser ebenfalls schützen muss.

Dort habe man auch schon viel investiert. «Mit diesem Gegeneinanderausspielen kommen wir nirgends hin.»

Kommentare

User #1756 (nicht angemeldet)

Rösti hat recht. Er kennt die Stadt Bern wo die Schlafkrankheit endemisch ist.

User #1086 (nicht angemeldet)

Rösti hat wieder zugeschlagen. Er will den Einsatz von Pestiziden im Wald erlauben.

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