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Ueli Schmezer: «Zu wenig reich: UBS schmeisst Kunden raus!»

Ueli Schmezer
Ueli Schmezer

Bern,

Nach 30 Jahren kündigt die UBS ihrem Kunden Martin aus heiterem Himmel sämtliche Konten. Sie dürfe das, schreibt sie.

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In seinem neusten Beitrag erzählt Ueli Schmezer die Geschichte von «Martin». Martin ist – beziehungsweise war – Kunde bei der UBS. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Ueli Schmezer ist Nau.ch-Kolumnist, sein Videoformat heisst «Auf den Punkt».
  • Er fragt: «Warum kündigt die UBS ihrem Kunden nach 30 Jahren sämtliche Konten?»
  • Und: Vielleicht brauche es für Banken wie die UBS ein Gesetz wie in Deutschland.

In der neusten Ausgabe seiner Videokolumne erzählt Ueli Schmezer den Fall eines treuen Kunden. Er nennt ihn Martin. «30 Jahre lang hatte Martin sämtliche Konten bei der UBS.» Girokonten in verschiedenen Währungen, Sparkonten, Geschäftskonten, ein Vorsorgekonto und dazu ein Verwaltungsmandat für einen Teil seines Geldes.

Und dann schreibt ihm die UBS kürzlich: «Wir bedauern Ihnen mitzuteilen, dass wir gestützt auf unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (‹AGB›) mit diesem Schreiben die oben genannte Geschäftsbeziehung mit UBS Switzerland AG (‹UBS›) kündigen.» Aus heiterem Himmel flattert die Kündigung ins Haus.

Warum plötzlich das Kleingedruckte?

Sämtliche Dienstleistungen im Zusammenhang mit seinen Konten stünden dem UBS-Kunden Martin in wenigen Tagen nicht mehr zur Verfügung.

Es folgt eine rechtliche Belehrung, es stehe so im Kleingedruckten: Die Kündigung erfolgt in Ausübung des jederzeitigen Kündigungsrechts, das beiden Parteien gemäss AGB zusteht und den Grundsatz der Vertragsfreiheit widerspiegelt.

Ueli Schmezer findet vor allem eine Frage interessant: «Warum hatte die UBS 30 Jahre lang kein Bedürfnis, sich auf das Kleingedruckte zu beziehen?»

Ueli Schmezer
Ueli Schmezer ist Nationalrat und schreibt regelmässig Kolumnen auf Nau.ch. - Nau.ch

Die Antwort sei vermutlich ziemlich simpel: «Der Kunde ist zu wenig reich. Mit ihm lässt sich nicht viel verdienen. Jedenfalls nicht so viel, wie die UBS neuerdings offenbar will.»

In Deutschland könne keine Bank einem Kunden sämtliche Konten kündigen, sagt Ueli Schmezer. Dort gebe es das Zahlungskontengesetz: «Jede Bank muss jeder Person im Land ein Konto anbieten, wenn diese Person noch keines hat.» Diese Regelung gilt in der ganzen EU.

«Vielleicht braucht es für Banken wie die UBS auch in der Schweiz so ein Gesetz», schliesst Kolumnist Schmezer.

***

Zur Person: Ueli Schmezer ist Journalist und Jurist – und er sitzt seit März im Schweizer Nationalrat. Er hat bis 2022 für SRF gearbeitet, zuletzt im «Kassensturz». Heute ist er selbstständiger Auftrittscoach, Medientrainer und SP-Mitglied. Seit über 20 Jahren steht Schmezer auch als Musiker auf der Bühne.

Kommentare

User #2298 (nicht angemeldet)

Das würde ja herrlichst mit dem bargeldlosen Zahlungsverkehr harmonieren. Die Kunden müssen dann um ein Konto werben - wäre ein grosser Schritt in die Schwabli-Welt.

User #5698 (nicht angemeldet)

In den 90ger Jahren, hatte ich bei der UBS auf einem Sparkonto etwas über CHFr. 100,000 parkiert. Eines tages rief mich eine Frau Merlot vom Hauptsitz an und informierte mich, dass die UBS Kunden, die aus ihrem Geld nicht mehr machen wollten, nicht gerne hätten. Kein Problem Frau Merlot, ich schloss das Konto und brachte das Geld der Berner KB. Als diese merkte, dass ich in Panama wohnte und arbeitete, schlossen sie mein Konto. Ich nahm mein Geld nach Panama, wo ich seit 12 Jahren 7% Zins steuerfrei erhalte. Ich bin den schweizer Banken ewigs dankbar, mir diesen Weg aufgezeigt zu haben.

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