Zahl der Corona-Todesfälle weltweit auf mehr als 100.000 gestiegen

Die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus ist weltweit auf mehr als 100.000 gestiegen.

Ein türkischer Krankenhausmitarbeiter gibt einen Abstrich ab - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehr als eine halbe Million Infizierte in den USA.

Mit mehr als 70.000 Todesopfern führt Europa die Statistik weiter an, wie eine Berechnung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben ergab. Die USA liegen mit mehr als 18.000 Toten inzwischen gleichauf mit dem schwer betroffenen Italien. Die Zahl der registrierten Infektionsfälle weltweit stieg auf 1,7 Millionen.

Italien meldete bis Freitagabend 18.849 Corona-Tote, in Spanien stieg die Zahl der Todesopfer auf 15.843 und in Frankreich auf 13.197. In Deutschland haben sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 113.525 Menschen mit dem neuartigen Erreger infiziert. 2373 Patienten starben demnach.

Die USA meldeten am Freitag erneut einen Rekordanstieg bei den Corona-Todesfällen binnen 24 Stunden. Bis Freitag wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität mehr als 2000 weitere Todesopfer durch das neuartige Coronavirus registriert, wodurch die Gesamtzahl der Toten in den USA auf mehr als 18.500 stieg. Landesweit wurden zudem mehr als eine halbe Million Infektionsfälle registriert. Damit sind die USA das Land mit den meisten bestätigten Coronavirus-Infektionsfällen weltweit. Dies liegt aber auch daran, dass in den Vereinigten Staaten deutlich mehr getestet wird als in anderen Ländern.

Zentrum der Pandemie in den USA ist der Bundesstaat New York, wo bereits mehr als 7800 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion starben. Allein in der gleichnamigen Metropole starben bereits mehr als 5400 Menschen, darunter auch etliche Krankenhaus-Mitarbeiter.

Im New Yorker Stadtteil Manhattan hielten Ärzte und Pfleger am Freitagabend eine Nachtwache ab, um ihrer verstorbenen Kollegen zu gedenken. Die Chirurgin Tirzah Caraballo aus der Bronx kritisierte während der Zeremonie, dass zu Beginn der Pandemie Verwaltungsmitarbeiter in Krankenhäusern keine Atemschutzmasken bekommen hätten, da diese für medizinisches Personal reserviert worden seien. dies sei «unmenschlich» gewesen, sagte die Ärztin.

Nach Einschätzung von US-Präsident Donald Trump nähern sich die Vereinigten Staaten bald dem Höhepunkt der Ansteckungskurve. Die Richtlinien zur physischen Distanzierung zeigten bereits Wirkung, sagte Trump, der ankündigte, den Stillstand in den USA bald zu beenden. Zwar sei es möglich, dass die Opferzahlen stiegen, wenn Geschäfte bald wieder öffnen dürften. «Aber wissen Sie was? Zuhause zu bleiben führt auch zum Tod», sagte Trump.

Wann genau die Restriktionen in den USA gelockert werden sollen, ist jedoch unklar. Der Gouverneur des Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, sagte, vor einer Rückkehr zur Normalität müssten Millionen Bürger in dem Bundesstaat auf das neuartige Coronavirus getestet werden.

Zuvor hatte auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer vorschnellen Lockerung der Corona-Massnahmen gewarnt. «Eine zu schnelle Lockerung der Einschränkungen könnte zu einer tödlichen Wiederkehr (des Coronavirus) führen», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag.

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist von Einschränkungen wegen der Corona-Krise betroffen. An Ostern betrifft dies auch Christen in aller Welt; in vielen Ländern bleiben die Kirchen geschlossen. In einem beispiellosen Akt beging Papst Franziskus am Karfreitag die Kreuzwegsprozession auf dem nahezu menschenleeren Petersplatz im Vatikan. An der traditionellen Prozession nehmen normalerweise tausende Pilger am Kolosseum teil. Den Ostersegen «Urbi et Orbi» des Papstes überträgt der Vatikan in diesem Jahr live im Internet.