Studie

Studie: Wahlprogramme werden immer unverständlicher

DPA
DPA

Deutschland,

Länger und unverständlicher sind die Programme der Parteien in diesem Jahr im Vergleich zur vergangenen Bundestagswahl. Damit setzt sich ein Trend fort, hat nun eine Studie herausgefunden.

In einer Studie wurden vor der Bundestagswahl die Programme der Parteien untersucht. Das Ergebnis: Sie sind lang und unverständlich. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
In einer Studie wurden vor der Bundestagswahl die Programme der Parteien untersucht. Das Ergebnis: Sie sind lang und unverständlich. Foto: Julian Stratenschulte/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wahlprogramme der Parteien zur Bundestagswahl sind einer Stuttgarter Studie zufolge zwar so umfangreich wie nie zuvor - sie lassen sich aber auch so schwer verstehen wie kaum andere in der bundesdeutschen Geschichte.

In den Programmen zur anstehenden Wahl fanden sich den Studienautoren zufolge Wortungetüme und Bandwurmsätze mit bis zu 79 Wörtern, wie die Stuttgarter Universität Hohenheim mitteilte.

«Oft lässt die Verständlichkeit der Wahlprogramme zu wünschen übrig», fasst der Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider die Ergebnisse der Studie zusammen. «Nur 1994 waren die Programme im Schnitt noch unverständlicher.» Für die Analyse benutzte sein Team eine Software für komplizierte Wörter oder verschachtelte Sätze. Die Analyse ist Teil eines Langzeitprojektes, bei dem seit der Bundestagswahl 1949 alle 83 Wahlprogramme der im Deutschen Bundestag oder in drei Landtagen vertretenen Parteien untersucht werden.

Ein weiteres Ergebnis: «Wahlprogramme werden immer länger», erklärt Brettschneider. Formulierten die Parteien bei der ersten Bundestagswahl 1949 ihre Vorhaben noch im Schnitt mit 5498 Wörtern, so sind es nun 43.541 Wörter pro Programm - acht Mal so viele.

Die Ergebnisse seien noch schlechter als bei der jüngsten Bundestagswahl im Jahr 2017. «Das ist enttäuschend», sagt Brettschneider. «Denn alle Parteien haben sich in den letzten Jahren Transparenz und Bürgernähe auf ihre Fahne geschrieben.» Mit ihren «teilweise schwer verdaulichen Wahlprogrammen» schlössen sie aber einen erheblichen Teil der Wählerinnen und Wähler aus.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Wein
93 Interaktionen
«Besorgnis»
Jennifer Bosshard SRF
18 Interaktionen
Bleibt sie jetzt?

MEHR IN NEWS

Conradin Cramer
2 Interaktionen
Parade in Basel
Autoeinbrecher mit Shraubenzieher
3 Interaktionen
Märstetten TG
CELAC-Forum
1 Interaktionen
Im Zollstreit
trumps stil
3 Interaktionen
Diktatoren-Stil

MEHR STUDIE

Finanzen KI
1 Interaktionen
Studie
Tiefsee
1 Interaktionen
Laut Studie
alzheimer
6 Interaktionen
Laut Studie

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Thomas Gottschalk
Karrierehöhepunkte
d
3 Interaktionen
Coach vor Abgang
Trump-Kritik
Carl Hegemann
Mit 76 Jahren