Genua (IT): Autobahnbrücke stürzt ein – Mindestens 35 Tote

In Genua (IT) stürzte heute Mittag eine Autobahnbrücke zusammen. Mindestens 30 Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Bei der Brücke habe es Probleme gegeben.

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Facebook/Davide di Giorgio - Der Einsturz der Autobahnbrücke in Genua

Das Wichtigste in Kürze

  • In Genua (IT) stürzte heute Dienstag Mittag eine Autobahnbrücke zusammen.
  • Innenminister Matteo Salvini bestätigte mindestens 30 Todesopfer.
  • Mindestens drei Überlebende konnten Helfer bisher aus den Trümmern befreien.

Die vierspurige Morandi-Brücke in italienischen Stadt Genua ist am Dienstagmittag zusammengebrochen. Laut Nachrichtenagentur Ansa stürzte die Brücke in mehr als 40 Metern Höhe auf einem Stück von um die 200 Meter ein. Erste Fernsehbilder vom Unglücksort zeigten die Brücke, in der eine grosse Lücke klaffte, in Staubwolken. Bei dem darunter liegenden Stadtteil handelt es sich offenbar um ein von Industrie und Gewerbe geprägtes Gebiet. In der Nähe der Brücke seien nach dem Einsturz vorsichtshalber Häuser evakuiert worden.

Die Tageszeitung «La Repubblica» schrieb online, dass mehrere Autos in die Tiefe gestürzt seien. Mehrere Lastwagen seien im Fluss Polvecera gelandet, andere Autos seien zwischen den Trümmern eingequetscht. Es gebe mindestens 30 Tote, bestätigte Innenminister Matteo Salvini. Es sei zu befürchten, dass die Zahl weiter steige, sagte der italienische Vizeverkehrsminister Eduardo Rixi. Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen sind mit einem Grossaufgebot vor Ort. Rettungskräfte haben bisher mindestens zwei Überlebende aus den Trümmern gezogen.

Keine Schweizer Opfer bekannt

Laut dem Schweizer Aussendepartement befinden sich nach jetzigem Kenntnisstand keine Schweizer unter den Opfern. Das Departement stehe aber in engem Kontakt mit den lokalen Behörden in Italien.

Der italienische Verkehrsminister Danilo Toninelli hat den Einsturz der Autobahnbrücke in Genua als «entsetzliche Tragödie» bezeichnet. «Ich beobachte mit grösster Besorgnis, was in Genua passiert ist und was wie eine entsetzliche Tragödie aussieht», twitterte er. Laut der Nachrichtenagentur Ansa vermuteten die Behörden, dass der Einsturz durch strukturelle Schwächen am Bau ausgelöst worden sei.

Auch Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat Italien Hilfe angeboten. «Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und dem ganzen italienischen Volk», teilte Macron am Dienstag auf Twitter mit. «Frankreich steht in dieser Tragödie an der Seite Italiens und hält sich bereit, jegliche nötige Unterstützung zu leisten.» Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich betroffen: «Nach dem schrecklichen Brückeneinsturz sende ich den Menschen in Genua und in Italien meine Anteilnahme.»

Das Polcevera-Viadukt, das umgangssprachlich nach seinem Planer Riccardo Morandi benannt ist, ist eine innerstädtische Autobahnbrücke mit einer Gesamtlänge von 1182 Metern. Die Schrägseilbrücke im Westen der Stadt wurde 1967 fertiggestellt. Sie bildet den Beginn der A10 von Genua nach Ventimiglia, die entlang der italienischen Riviera durch Ligurien bis zur französischen Grenze verläuft.

Medienkonferenz zur eingestürzten Brücke in Genua.