Coronavirus: Impfung zu 97% effektiv gegen indische Variante

Grossbritannien hat heute trotz Angst vor der indischen Coronavirus-Variante seine Massnahmen gelockert. Eine erste Studie zeigt: Die Impfungen wirken sehr gut.

08.05.2021, Indien, Prayagraj: Eine Frau erhält den AstraZeneca-Impfstoff für das Coronavirus, während andere darauf warten, dass sie an einer medizinischen Hochschule an der Reihe sind - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Grossbritannien hat heute seine Corona-Massnahmen stark gelockert.
  • Gleichzeitig breitet sich die indische Coronavariante auf der Insel schnell aus.
  • Eine erste Studie zeigt: Die Astrazeneca-Impfung soll sehr gut gegen B.1.6.17 wirken.

Endlich wieder ein Pint im Pub! Die Menschen in weiten Teilen Grossbritanniens geniessen ab heute wieder deutlich grössere Freiheiten. Draussen dürfen sich bis zu 30 Personen treffen und eine Vielzahl von Innenräumen ist ebenfalls wieder besuchbar.

Die ersten zwei ausgegebenen alkoholischen Getränke im Shakespeare's Head Pub in London waren zwei Gläser Cider, berichtet die AP. Schon seit der Öffnung heute Morgen sei das Pub gut besucht. - keystone

Die Lockerungen von Premier Boris Johnson erfolgten aber in einem «gefährlichen Moment», warnte die Wissenschaft. Die indische Variante des Coronavirus breitet sich in mehreren Gegenden auf der Insel rasch aus.

Coronavirus: Astrazeneca zu 97 Prozent Wirksam gegen Indien-Variante

Doch hier gibt es jetzt gute Neuigkeiten: Eine Studie aus Indien selber attestiert der britischen Astrazeneca-Impfung eine Wirksamkeit von 97 Prozent bei B.1.617.

Die Studie wurde bei Pflegern am Indraprastha Apollo Spital in Neu Dehli durchgeführt. Bei über 3000 Angestellten aus dem Gesundheitswesen, die mindestens eine Astrazeneca-Impfung bereits intus hatten, wurden 85 Covid-Fälle nachgewiesen. Nur zwei davon mussten im Spital behandelt werden.

Die Studie zum Coronavirus wurde beim Gesundheitspersonal in einem Spital in Neu Dehli durchgeführt. - sda - Keystone/ZUMA Wire/Debarchan Chatterjee

Dr. Anupam Sibal, der Leiter der Studie, sagte dem britischen «Telepgraph»: «Unsere Studie zeigt, dass über 97 Prozent der Geimpften vor einer Infektion mit dem Coronavirus geschützt war. Die Hospitalisationsrate lag sogar bei nur 0,06 Prozent.»

Grossbritannien untersucht Studie selber

Die Resultate der Studie werden derzeit auch vom medizinischen Institut der Universität Oxford geprüft. Diese hat den Impfstoff mitentwickelt. Sir John Bell, seines Zeichens immerhin «königlicher Professor der Medizin», bestätigt nach ersten eigenen Ergebnissen die Resultate aus Indien. «Es sieht so aus, als wäre die indische Variante gleich anfällig für das Vakzin», sagte er zu «Times Radio».

Matt Hancock, Gesundheitsminister von Grossbritannien, sieht sein Land auf einem guten Weg aus der Krise. - sda - Keystone/PA Wire/Steve Parsons

Diese Aussage wiederum stimmte Grossbritanniens Gesundheitsminister Matt Hancock hoffnungsvoll. «Es bedeutet, dass wir mit dem Impfen auf dem richtigen Weg sind. Wir müssen keinen neuen Weg einschlagen, das ist gut», sagte er gestern Abend auf «Sky». Er will aber erneute regionale Lockdowns in betroffenen Regionen wie Bolton oder Blackburn nicht ausschliessen.