Coronavirus: Booster erhöhen Impfschutz deutlich

Die Booster-Impfung gegen das Coronavirus wird derzeit weltweit verabreicht. Laut einer neuen Studie aus Israel soll diese den Impfschutz deutlich erhöhen.

Eine Booster-Impfung senkt das Risiko, an Covid-19 zu erkranken oder zu sterben, deutlich. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Booster-Impfung gegen das Coronavirus erhöht den Impfschutz deutlich.
  • Dies zeigt eine neue Studie aus Israel.
  • Die Untersuchungen bezogen sich dabei auf das Vakzin von Biontech/Pfizer.

Knapp 16 Millionen Menschen in Deutschland haben bislang ihre Grundimmunisierung gegen das Coronavirus auffrischen lassen. Wie gut der Booster wirkt, zeigen nun Daten aus Israel. Eine Booster-Impfung senkt das Risiko, an Covid-19 zu erkranken oder zu sterben, deutlich. Das zeigen zwei israelische Studien im «New England Journal of Medicine».

Sterberisiko fällt auf Zehntel

Beide Untersuchungen beziehen sich auf den mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Experten halten das Ergebnis aber für übertragbar auf andere Impfungen. Über den Schutz vor Omikron geben die Studien keine Auskunft, weil sie einen Zeitraum vor der Entdeckung der neuen Variante betrachten.

Ein Team um Shlomit Yaron von den Clalit Health Services in Tel Aviv verglich die Sterblichkeit von Menschen. Jene, die zweimal mit dem mRNA-Impfstoff geimpft wurden, mit der von anderen, die zusätzlich eine Auffrischimpfung bekommen hatten.

Coronavirus: Die Nachfrage nach Auffrischimpfungen ist gross. (Symbolbild) - sda

In die Studie flossen Daten ein von mehr als einer dreiviertel Million Menschen. Sie waren 50 Jahre oder älter und ihre Zweitimpfung lag mindestens fünf Monate zurück. In der Gruppe mit Auffrischimpfung lag das Risiko, an Corona zu sterben, nur bei einem Zehntel im Vergleich zur Gruppe ohne Booster.

Eine andere Gruppe um Ron Milo konzentrierte sich in ihrer Arbeit auf die Wirksamkeit der Booster-Impfungen in verschiedenen Altersgruppen. Dabei werteten sie Daten von 4,7 Millionen Menschen ab 16 Jahren aus. Verglichen wurden Menschen, die mindestens zwölf Tage zuvor geboostert worden waren, mit Menschen ohne Drittimpfung.

Infektionen um Faktor 10 niedriger

Bei den dreifach Geimpften war die Zahl der bestätigten Infektionen über alle Altersgruppen hinweg um den Faktor 10 niedriger. Schwere Verläufe bei Menschen ab 60 Jahren waren in der Booster-Gruppe um den Faktor 17,9 seltener. Todesfälle gab es um den Faktor 14,7 weniger.

Ein Patient mit einer Coronavirus-Ansteckung wird auf der Notaufnahme eines Spital behandelt. - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

In Deutschland wurden bis zum 8. Dezember 15,6 Millionen Auffrischungsimpfungen verabreicht, wie aus dem Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Das entspricht 18,7 Prozent der Bevölkerung.

Rund 12 Millionen dieser Auffrischungsimpfungen wurden laut RKI mit Biontech durchgeführt. Etwa drei Millionen mit Moderna, rund 3000 mit Johnson & Johnson.

Erkenntnisse übertragbar

Sind die Biontech-Ergebnisse aus Israel auch auf andere Impfstoffe übertragbar? Ja, sagt Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Andere Studien hätten bereits zuvor gezeigt, dass man auch andere Grundimmunisierungen gut mit einer dritten mRNA-Impfung boostern kann. «Daher kann man diese Erkenntnisse sicherlich übertragen», sagte Watzl der Deutschen Presse-Agentur.

Ein Frau erhält in einem Impfbus in München ihre Booster-Impfung gegen das Coronavirus. Foto: Sven Hoppe/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Studien aus Israel zeigten, «dass der Booster wieder einen extrem guten Schutz bringt, besonders vor schwerer Erkrankung», sagte Watzl. «Und das über alle Altersgruppen. Also: Jeder profitiert von einem Booster.» Die Studien vergleichen nur zweifach Geimpfte mit dreifach Geimpften, wie der Immunologe betont.

Interessant fände er auch einen Vergleich mit Ungeimpften, sagt Watzl: «Da würde sich nämlich ein noch viel grösserer Unterschied zeigen.» Ausserdem würde man sehen, «dass auch Personen sechs Monate noch einen viel bessern Schutz vor schwerer Erkrankung haben als Ungeimpfte.»