Innovation: Die Chancen und Risiken des Metaverse
Das Metaverse ist eine Innovation voller Zukunftsversprechen. Allerdings gibt es auch Bedenken, dass es die Gesellschaft weiter spalten könnte.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Unternehmen stehen dem Metaverse weitgehend skeptisch gegenüber.
- Das Metaverse ist vor allem als zusätzliches Marketinginstrument interessant.
Als Metaverse oder Metaversum wird eine virtuelle Realität bezeichnet, in die sich Menschen mithilfe einer Virtual-Reality-Brille zurückziehen können.
Bislang ist dies vor allem bei Online-Spielwelten der Fall, doch auch die Geschäftswelt könnte von dieser Innovation gründlich umgekrempelt werden.
Schweizer Interesse an der Innovation eher gering
Während das Metaverse vor allem in den USA vorangetrieben wird, halten sich Schweizer Geschäftsleute eher zurück.
Die Studie «Global Marketing Trends 2023» des Schweizer Prüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte fand folgendes heraus: Bereits sieben Prozent der befragten Schweizer CMO haben sich mit dem Metaverse befasst.
Fast die Hälfte will es in den kommenden ein bis zwei Jahren tun (42 Prozent) und zwölf Prozent zeigen gar kein Interesse.
Die Chancen des Metaverse
Doch wie können Unternehmen überhaupt von der Innovation Metaverse profitieren? Die meisten sehen darin einen neuen Vertriebskanal, der ganz neue Interaktionen mit Kunden erlaubt.
So können diese virtuellen Geschäfte in der virtuellen Realität aufsuchen und dort Kleidung, Schuhe und mehr anprobieren und testen. Bezahlt wird mit Kryptowährungen.
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Auch eröffnen sich neue Möglichkeiten der Beratung: Statt erst in die Stadt zu fahren und dort einen Termin wahrzunehmen, treffen sich Kunden und Berater im virtuellen Büro.
Noch grösser sind die Chancen im medizinischen Bereich: Kranke Menschen können sich in Zukunft online mit Ärzten und Therapeuten treffen und so lange Wege vermeiden.
Das Metaverse als neuer Simulator
Bislang gibt es nur wenige sehr teure Simulatoren, in denen Berufstätige ihre Fähigkeiten trainieren – der Flugsimulator zum Beispiel.
Im Metaverse könnten jedoch noch viele weitere Berufsgruppen trainieren und tun dies bereits: Feuerwehrleute üben gefährliche Einsätze ohne tatsächliche Gefahr für Leib und Leben. Chirurgen üben neuartige Operationen, ohne lebende Patienten zu gefährden.
Nicht zuletzt kann das Metaverse eine Innovation gegen Einsamkeit sein: Menschen, die aus irgendeinem Grund ihr Zuhause nicht verlassen, können im Metaverse mit anderen interagieren.
Sie besuchen mit einer VR-Brille Museen und Ausstellungen, nehmen an Konzerten teil oder führen ganz einfach Unterhaltungen mit Gleichgesinnten.
Die Gefahren des Metaverse
Natürlich bergen die virtuellen Welten auch Gefahren. So fürchten viele, dass sich noch mehr Macht in den Händen einiger weniger Unternehmer konzentriert.
Einer der grössten Befürworter des Metaverse ist Mark Zuckerberg, der sein Unternehmen bereits medienwirksam in Meta umbenannt hat.
Die von Unternehmen wie Meta bereitgestellten virtuellen Realitäten müssen natürlich auch bezahlt werden. Dies dürfte wie schon jetzt durch eine Mischung von Werbung und Gebühren geschehen.
Letzteres ist noch auf zweite Art gefährlich: Wer sich die technische Ausrüstung für das Metaverse nicht leisten kann, bleibt aussen vor. So vertieft sich die gesellschaftliche Spaltung zwischen Arm und Reich.
Schon jetzt ziehen sich viele Menschen mithilfe von Online-Spielen immer weiter aus der echten Welt zurück.
Eine Innovation wie das Metaverse könnte dazu führen, dass sich der Realitätsverlust weiter verstärkt. Es könnten so dauerhafte soziale und gesundheitliche Schäden ausgelöst werden.