Vegan im Januar: Was es bringt, einen Monat pflanzlich zu essen
Der internationale Aktionsmonat Veganuary soll dazu inspirieren, tierische Produkte vom Ernährungsplan zu streichen. Wie isst man einen Monat vegan?
Das Wichtigste in Kürze
- «Veganuary» ist eine Kampagne für Menschen, die einen Monat vegan ausprobieren wollen.
- Promis wie Knackeboul und Gülsha unterstützen den Veganuary in der Schweiz.
- Auf die eigene Gesundheit wirkt sich eine vollwertige, vegane Ernährung vorteilhaft aus.
- Ein Monat pflanzliche Ernährung hat auch positive Auswirkungen auf die Umwelt und Tiere.
Gesündere Gewohnheiten stehen bei vielen ganz oben auf der Liste, wenn es um Vorsätze für das neue Jahr geht. Die Kampagne Veganuary ist etwas für alle, die es mit einer pflanzlichen Ernährung probieren wollen.
Seinen Ursprung hat der Veganuary in Grossbritannien. Es ist ein Wortspiel aus «Vegan» und «January».
Die vegane Neujahrs-Challenge feiert 2023 international ihren 10. Geburtstag. In der Schweiz wird sie zum vierten Mal von der Veganen Gesellschaft Schweiz durchgeführt.
Umfrage
Ernähren Sie sich im Januar ausschliesslich vegan?
Zu den prominenten Unterstützern der Kampagne gehören auch Rapper, Beatboxer und Moderator Knackeboul, Journalistin und Moderatorin Gülsha sowie Satiriker und Stand Up Comedian Hamza Raya.
«Da einige meiner Lieblingsmenschen vegan leben und ich die Argumente für eine vegane Ernährung durchaus sehe, will ich einmal schauen, wie das für mich funktioniert», sagt etwa Knackeboul zu seiner Teilnahme.
Auch immer mehr Marken nehmen an dem Aktionsmonat teil. Während des Veganuary 2022 wurden allein in der Schweiz über 100 vegane Produkte neu lanciert und mehr als 850 Gastronomiebetriebe beteiligten sich an der Kampagne.
Auch im Januar 2023 sind wieder zahlreiche Aktionen und spannende Produktlancierungen geplant.
Einen Monat vegan: Darum lohnt sich der Veganuary
Doch was bringt es überhaupt, einen Monat vegan zu essen?
Laut der Ernährungswissenschaftlerin Dr. med. Petra Bracht zeigen sich die ersten Effekte bereits nach einem Tag. «Nach 24 Stunden Verzicht auf Fleisch verändert sich die Darmflora hin zur besseren und gesünderen Bakterienvielfalt. Das hat sofort positive Auswirkungen auf das Immunsystem.
Die Verdauung verbessert sich, die Schlafqualität nimmt zu, chronische Entzündungen heilen ab, wie beispielsweise bei rheumatischen Erkrankungen, das Bauchfett weicht und auch die chronische Müdigkeit verabschiedet sich langsam.
Selbst der erhöhte Blutzucker verbessert sich», erläutert sie.
Aber nicht nur auf die eigene Gesundheit wirkt sich der Veganuary positiv aus, sondern auch auf die Umwelt: Laut einer Studie der Harvard University wurden im Veganuary 2021 knapp 104'000 Tonnen CO₂-Äquivalent und rund 6,2 Millionen Liter Wasser eingespart.
Ausserdem wurden geschätzt 3,4 Millionen weniger Tiere für die Lebensmittelproduktion benötigt und somit vor dem Schlachthof bewahrt.
Was muss für den Veganuary in den Einkaufswagen?
Wer einen Monat lang auf Fleisch, Fisch, Milch und Eier verzichten möchte, sollte auf eine ausreichende Nährstoffversorgung und genügende Kalorienzufuhr achten. Sonst folgen schnell Heisshungerattacken auf die «üblichen» Lieblingsprodukte.
Wer sich richtig auf die Challenge vorbereitet, sollte aber keine Probleme haben. Im täglichen Newsletter des Veganuarys gibt es deshalb tägliche Ernährungstipps und Rezepte.
Für ausreichend Eiweiss sorgen Gemüsesorten wie Broccoli und Rosenkohl oder Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen.
Tofu, Kichererbsen, Mandeln und grünes Gemüse liefern dem Körper Kalzium. Spinat, Haferflocken, Quinoa und Leinsamen liefern Eisen. Für ausreichend Omega-3-Fettsäuren sorgen pflanzliche Öle wie Leinöl oder Walnussöl sowie Chiasamen.
Eine vegane Ernährung wird auch für Fleischliebhaber immer einfacher: Denn zahlreiche Lebensmittelhersteller haben inzwischen viele interessante pflanzliche Produkte im Angebot.
Von veganen Hot Dogs über Pizza bis zu Fischstäbchen bringen zahlreiche Detailhändler pünktlich zum Veganuary 2022 neue pflanzliche Alternativen auf den Markt.