Der Klimawandel hat einen immer grösserwerdenden Einfluss auf den Wintersport. Der ausbleibende Schnee wird zum Problem
Wintersport
Skispringer Andreas Wellinger landet auf den grünen Matten, die man vom Sommerspringen kennt. Der Wintersport sucht nach Lösungen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der ausbleibende Schnee sorgt bei den Wintersportlern für Sorgenfalten.
  • Viele Sportarten sind auf der Suche nach Alternativen.

Zumindest für Andreas Wellinger ist der Start in den Weltcup-Winter ganz ohne Schnee kein Problem. «Es ist eine gute Möglichkeit für uns und unsere Sportart, gerade in der aktuellen Situation mit der Klima- und Energiekrise.» Das sagte der Skisprung-Olympiasieger.

Am Samstag geht es in Wisla erstmals in der WM-Saison um den Sieg. Die Springer landen in Polen auf den grünen Sprungmatten. Diese gab es bislang nur im Sommer. Ob das ein Fingerzeig für die Zukunft ist?

«Es liegt zwar nicht in unserer Hand. Aber wir haben die Möglichkeit, dass wir einen Schritt voraus sind», sagte Wellinger: «Wir starten den Versuch und schauen, was langfristig daraus wird.»

Skispringer starten wegen Fussball-WM früher

Zwar beginnen die Skispringer die Saison so früh, um zu viele Terminkollisionen mit der Fussball-WM zu vermeiden. Trotzdem könnte es künftig vermehrt Weltcups – und Wintersport generell – ohne Schnee geben. Am Montag waren es in Wisla bis zu 20 Grad. Ein normaler Wettbewerb auf Schnee fünf Tage später wäre unmöglich gewesen.

Die ebenfalls für das Wochenende geplanten Alpin-Abfahrten am Matterhorn sind aufgrund viel zu hoher Temperaturen bereits abgesagt worden. Auch die Biathleten mussten umplanen. Und verzichteten auf einen ersten Schnee-Lehrgang in den Alpen, stattdessen ging es in die Skihalle ins thüringische Oberhof.

«Ich wollte eigentlich ein paar Tage nach Davos», sagte Olympiasiegerin Denise Herrmann zudem. In mehr als 2000 Metern Höhe wollte sie sich im Flüelatal auf ihren WM-Winter vorbereiten. Doch die vier Kilometer lange Langlauf-Strecke wurde bislang nicht wie geplant präpariert. Auch in der Schweiz ist es viel zu warm.

Wintersport vor Problemen wegen warmen Temperaturen

Gerade geht dort der wärmste Oktober seit Messbeginn im Jahr 1864 zu Ende. Unter Föhn-Einfluss lag die Tagesmitteltemperatur regional teilweise acht bis neun Grad über dem langjährigen Mittel. «Da müssen wir unsere Pläne ändern. Es ist vom Wetter nicht so einfach gerade», sagte Herrmann.

Der Wintersport in Europa steht vor einer ungewissen Zukunft, die Herausforderungen durch den Klimawandel nehmen zu. Und ein Umdenken ist gefragt. «Die Gesamtproblematik ist präsent und es weiss aktuell keiner, wo die Reise hingehen wird.

Man muss schauen, wo man da seinen Beitrag leisten kann, effizienter zu werden.» Das sagte Biathlon-Bundestrainer Mark Kirchner.

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