Wer bei Olympia 2022 eine Medaille holt wird neben Ruhm und Ehre auch mit Geld überschüttet. Im internationalen Vergleich erhalten Schweizer aber eher wenig.
Beat Feuz Olympia 2022
Beat Feuz erhält von Swiss Olympic für seine Goldmedaille in der Abfahrt bei Olympia 2022 eine Prämie von 40'000 Franken. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den Medaillenprämien bei Olympia gibt es international grosse Unterschiede.
  • Die Schweiz zahlt bei Gold 40'000 Franken, bei Silber 30'000 und bei Bronze 20'000.
  • Wäre Feuz aus Hongkong, hätte er mit seiner Goldmedaille fast das Fünfzehnfache verdient.

Der Traum eines jeden Sportlers ist es, Olympiasieger zu werden. Es ist die wohl grösste Ehre, die eine Athletin oder ein Athlet in der Karriere erreichen kann. Man erreicht sozusagen den Olymp in seinem Sport.

Doch neben Ruhm und Ehre, lockt auch ganz viel Geld. Wer nämlich beispielsweise an Olympia 2022 ganz vorne mitmacht, wird dafür vom eigenen Verband und/oder Staat belohnt. Das Fachblatt «Forbes» hat einige ganz spannende Berechnungen vorgenommen.

Was halten Sie von den Medaillenprämien von Swiss Olympic?

Vorausgeschickt: Die Schweiz hält sich in Peking im internationalen Vergleich bei Olympiasiegen mit Prämien zurück. Swiss Olympic, der nationale Dachverband, zahlt Mittelfeldboni: 40’000 Franken für Gold, 30’000 für Silber, 20’000 für Bronze. Ein kleines Team (2 bis 4 Personen) bekommt 60’000 Franken für Gold, grössere Equipen 80’000 Franken.

Auch die Ränge 4 bis 8 werden finanziell unterstützt, mit 8000 bis 2000 Franken für Einzelsportler. Die gleichen Beträge erhalten die besten Schweizer und Schweizerinnen laut dem «Tages-Anzeiger» auch bei Sommerspielen.

Schauen wir also auf die bisherigen Erfolge der Schweizerinnen und Schweizer: Am meisten hat bisher Beat Feuz eingefahren, der Abfahrts-Olympiasieger wird mit 40'000 Franken nach Hause gehen.

Olympia 2022
Lara Gut-Behrami kann nach Bronze im Riesenslalom schon wieder feiern.
Wendy Holdener Olympia 2022
Wendy Holdener holt Bronze im Slalom bei Olympia 2022 und darf sich auf eine Prämie von 20'000 Franken freuen.

Lara Gut-Behrami, Wendy Holdener und Big-Air-Star Mathilde Gremaud haben mit ihren Bronzemedaillen jeweils 20'000 Franken verdient. Bei Gut-Behrami sowie Holdener könnten noch weitere Medaillen und damit weitere Preisgelder folgen.

Ausserdem sei erwähnt: Holdener und Feuz durften sich auch schon vor vier Jahren über Prämien freuen. Besonders Holdener räumte ab: In Pyeongchang gewann holte sie Gold, Silber und Bronze. Für Feuz gab es eine Silberne und eine Bronzene.

Hongkong zahlt bei Olympia 2022 am meisten

Nun wissen wir über die Preisgelder der Schweiz Bescheid – doch wie viel zahlen andere Nationen ihren Olympiasiegern? Die weltweit höchste Prämie schüttet Hongkong aus: 593'000 Franken stellt die Metropole in Aussicht. Im Olympia-Team gibt es jedoch nur zwei Athletinnen (Ski Alpin) und einen Athleten (Shorttrack) aus Hongkong. Eine Medaille wird für diese nicht erreichbar sein.

Von den grossen Sportnationen zahlt ganz klar Italien am meisten: Hier gibt es für Sieger einen Bonus von 196'000 Franken, für Silber fast 100'000 und 60'000 für Bronze. Bei den Sommerspielen in Tokio 2021 kamen so rund acht Millionen zusammen.

Olympia 2022
Die Biathletin Denise Herrmann holte bei Olympia 2022 für Deutschland im 15 Kilometer Einzelrennen. Von der Deutschen Sport-Hilfe erhält sie dafür keinen einzigen Rappen, vom Deutschen Skiverband gibt es jedoch 26'000 Franken. - Keystone

Auch spannend: Eine weitere grosse Sportnation entlöhnt bis Platz 6: In Deutschland gibt es jedoch eine Klausel. Wer nämlich Skifahrer, Biathletin oder Skispringer ist, bekommt gar nichts. Auch nicht die 21'000 Franken für Gold.

Der Grund: Laut der Deutschen Sport-Hilfe können diese Athletinnen und Athleten ohnehin von ihrem Sport leben. Eine Prämie gibt es für erfolgreiche Sportler auf zwei Brettern aber vom Deutschen Skiverband: 26’000 Franken für Gold, 16’000 Franken für Silber und 8000 Franken für Bronze.

Lebenslange Pension in der Türkei – kein Boni in Schweden

Es gibt auch Länder, die neben üppigen Beträgen für Gold, ihren Olympioniken eine lebenslange Pension zahlen. Dazu gehören etwa die Türkei (Betrag unbekannt), Malaysia (1100 Franken pro Monat) und Kroatien (1000 Franken ab 45 Jahren).

Die Türkei zahlt mit 354'000 Franken für Gold zudem die weltweit zweithöchste Prämie nach Hongkong. Der Haken mit der Pension: Weder Athletinnen oder Athleten der Türkei, noch Sportlerinnen oder Sportler aus Malaysia haben jemals eine Medaille geholt. Zumindest die Kroaten haben bei Winterspielen immerhin schon elf Medaillen gewonnen.

Norwegen Olympia 2022
Der junge norwegische Snowboarder Birk Ruud holte im Big Air die Goldmedaille. Vom norwegischen Sport-Verband erhält der Ausnahmesportler dafür aber keinen einzigen Rappen. - Keystone

Nicht zuletzt gibt es auch noch Länder, die gar keine Prämien zahlen: Etwa Schweden, Norwegen, Grossbritannien oder Island. Wie der «Tagi» schreibt, finden diese Ländern etwa, dass man ohnehin schon ausreichend Geld in den Spitzensport investiere. Auch in jährlichen Beiträgen an die Sportler.

Zudem ist man dort auch der Meinung, dass Boni bei Olympia 2022 einen falschen Anreiz setzen könnten. Also beispielsweise den einen oder anderen zum Betrügen verleiten würden.

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