Laura Dahlmeier (†31): So lief Tragödie am Laila Peak wirklich ab
Vor zweieinhalb Monaten verunglückte Laura Dahlmeier (†31) in den Bergen Pakistans tödlich. Nun schildert ihre Kletter-Partnerin Details zur Tragödie.

Das Wichtigste in Kürze
- Ende Juli kommt Laura Dahlmeier (†31) beim Bergsteigen ums Leben.
- Nun werden neue Details zum Unglück rund um die Ex-Biathletin bekannt.
- Die Leiche der Deutschen kann aus Sicherheitsgründen nicht geborgen werden.
Ende Juli verunglückte Laura Dahlmeier (†31) am Laila Peak im Norden von Pakistan tödlich. Beim Abstieg wurde die Ex-Biathletin von einem Stein getroffen und kam dabei ums Leben.

Rund zweieinhalb Monate später kommen neue Details über den Unfall ans Licht. Kletter-Partnerin Marina Krauss, die mit Dahlmeier vor Ort war, hat die Tragödie gegenüber der Familie detailliert geschildert.
Anhand dieser Aussagen hat der «Spiegel» das Unglück rekonstruiert.
Am Morgen des 28. Juli seien Dahlmeier und Krauss bei Dunkelheit aufgebrochen. Beim Aufstieg hätten die beiden plötzlich erhöhte Temperaturen bemerkt.
Steinschlag beim Abseilen
Durch den weichen Schnee und die Gefahr eines Schneerutsches oder Steinschlages hätten sie sich entschieden, sofort abzusteigen.
Beim Abstieg sollen Dahlmeier und Krauss dann eine sogenannte Eissanduhr gebaut haben, um sich zu sichern. Krauss habe sich zuerst abgeseilt, dann folgte Dahlmeier, heisst es.

Laut dem Bericht hätten sich während des Abseilens oberhalb von Laura Dahlmeier grosse Feldbrocken gelöst. Einer davon habe die Deutsche mit voller Wucht am Kopf getroffen.
Krauss sei beim Unglück rund 15 Meter unterhalb an einem Standplatz gestanden. Sie habe nach dem Steinschlag mehrfach nach ihrer Partnerin gerufen – allerdings ohne Antwort.
Notruf aus Dahlmeiers Rucksack
Marina Krauss sei anschliessend zu Dahlmeier aufgestiegen und habe sofort gemerkt, dass ihr Helm zertrümmert ist. Zudem habe sie eine schwere, offene Kopfverletzung erkannt.
Gemäss «Spiegel» habe sie anschliessend versucht, ihre Kollegin abzuseilen. Allerdings seien ihr weitere Felsbrocken entgegengekommen.

Aus Dahlmeiers Rucksack habe Krauss in der Folge einen Notruf abgesetzt. Via US-Leitzentrale sei eine Rettungsaktion ausgelöst worden. Ausserdem wurde die Familie der Ex-Sportlerin informiert.
Am 30. Juli teilte das Management von Laura Dahlmeier mit, dass die zweifache Olympiasiegerin am Laila Peak ums Leben gekommen sei.
Ihre Leiche verbleibt an der Unfallstelle. «Wir hätten Laura gern nach Hause gebracht. Aber es war nicht möglich, sie zu holen», sagt der Vater von Dahlmeier zum «Spiegel».