Keine Rennen am Lauberhorn in dieser Saison. Eine Woche nach der Absage ist OK-Chef Urs Näpflin immer noch sauer – auch wegen des Internationalen Ski Verbands.
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OK-Chef Urs Näpflin spricht im «Sportpanorama» über die Absage der Rennen am Lauberhorn. - srf
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Das Wichtigste in Kürze

  • Corona macht den legendären Lauberhorn-Rennen einen Strich durch die Rechnung.
  • Eine Woche nach der Absage ist OK-Boss Urs Näpflin im «Sportpanorama» zu Gast.
  • Der Rennleiter ist wegen des Verhaltens der FIS konsterniert und enttäuscht.

Grosses Aufatmen heute in Kitzbühel. Für die legendären Hahnenkamm-Rennen von nächster Woche haben die Österreicher Grünes Licht erhalten.

Dieses Glück hatten man am Lauberhorn vergangene Woche nicht. Nach langem Hin und Her wird der Klassiker in Wengen abgesagt. Die Corona-Fallzahlen machen den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung.

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Lauberhorn - Keystone

Bei OK-Boss Urs Näpflin ist der grösste Frust eine Woche danach abgeklungen. Nicht aber der Ärger. Näpflin ist am Sonntag zu Gast im «Sportpanorama» bei «SRF». Und immer noch stinksauer!

«Task Force der FIS hat sich nicht mehr gemeldet»

Der OK-Chef ärgert sich vor allem über das Hin und Her vor der Absage. Wer entschied denn, dass die Rennen am Lauberhorn abgesagt wurden?

Können Sie die Absage der Lauberhorn-Rennen verstehen?

«Der Kanton hat uns eine Bewilligung erteilt und das Schutzkonzept genehmigt. Es war aber klar, dass diese je nach Entwicklung zurückgezogen werden kann», erklärt Näpflin. Das sei dann auch so erfolgt.

Für ihn aber absolut unerklärlich: Die Rolle der Task Force der FIS. Diese wollte eigentlich als übergeordnetes Entscheidungs-Organ bis zur WM in Cortina (I) auftreten. Und jeweils das letzte Wort haben.

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Bernhard Russi und Gian Franco Kasper gehören zur Task-Force der FIS: - Keystone

«Als es am Lauberhorn um die Wurst ging, hörte man von der Task Force nichts mehr», so Näpflin. Man habe sich plötzlich einfach zum beratenden Gremium degradiert. «Das, was der Kanton entscheide, sei dann für sie auch gültig», zitiert Näpflin die Haltung der FIS.

In dieser Task Force unter anderem dabei: FIS-Präsident Gian Franco Kasper und Ski-Legende Bernhard Russi. «Es ist für mich unerklärlich, dass die Task Force sich trotz ihrer Verantwortung nicht mehr gemeldet hat», sagt Näpflin.

«Das hätte für uns in einem finanziellen Desaster geendet!»

«Bei einer Absage brauchen wir den Entscheid der Jury oder einer übergeordneten Instanz.» Ohne den Entscheid des Kantons hätte das OK ein mächtiges Problem bei der Schadensabwicklung gehabt.

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Urs Näpflin, Chef der Rennen am Lauberhorn, ist sauer auf die FIS. - Keystone

«Dann wären wir verantwortlich gewesen», so Näpflin. «Ohne das Dokument wäre es für uns in einem finanziellen Desaster geendet.»

Besonders ärgerlich für Näpflin: Von der FIS hat man am Lauberhorn bis jetzt kein entsprechendes Schreiben erhalten. Überhaupt: «Von der FIS haben wir seither nichts gehört. Das löst Konsternation und Enttäuschung aus», so Näpflin.

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