Das erhofft sich Brasilien von Ski-Star Lucas Pinheiro Braathen

Ab dem kommenden Winter hat Brasilien im alpinen Ski-Weltcup einen Superstar am Start: Der Slalom-Weltcupsieger der Vorsaison, Lucas Braathen, tritt im WM-Winter 2024/25 erstmals für Brasilien an. Die Mutter des bisherigen Norwegers stammt aus Brasilien, sein Zweit-Nachname lautet Pinheiro.

Nach einem Zoff mit dem norwegischen Verband im vergangenen Winter verkündete Braathen mit nur 23 Jahren überraschend seinen Rücktritt. Im Oktober, kurz vor dem Saisonstart, gab der Kristallkugel-Gewinner den Abschied bekannt. Schon damals schwelte die Gerüchteküche über einen möglichen Nationenwechsel.

Ein halbes Jahr später machte der Paradiesvogel die Sensation dann perfekt: Der Wechsel zum brasilianischen Verband ist unter Dach und Fach. Braathen wird im kommenden Winter der erst zweite Weltcup-Teilnehmer aus Brasilien. Der bisher Einzige war der spätere Formel-1-Pilot Teo Fabi, der Anfang der 1970er-Jahre drei Rennen bestritt.

Gegenüber «blue Sport» klärt der brasilianische Verbandschef Anders Petterson auf, wie es zum Sensationswechsel kam. «Anfang des Jahres nahm Björn, der Vater von Lucas, Kontakt mit dem brasilianischen Skiverband auf. Er teilte uns mit, dass Lucas erwäge, zukünftig für Brasilien anzutreten», so Petterson.

Nachdem er bei der brasilianischen Botschaft in Norwegen die Staatsangehörigkeit nachgewiesen hatte, sei es schnell gegangen. «Dann konnten wir ihn in einer zweiten Phase als offiziellen Athleten in das brasilianische Skiteam integrieren.» Gross ist dieser zwar nicht, aber Brasilien hat tatsächlich einen alpinen Ski-Kader.

Für diesen soll Lucas Pinheiro Braathen künftig das Aushängeschild sein – und so auch Aufmerksamkeit generieren. «Er erfüllt eine Vorbildfunktion in diesem Sport und wir werden unser Bestes tun, um mit ihm ein Vermächtnis aufzubauen. Möglicherweise ist das auch für grössere Sponsoren attraktiv.»

Ein solcher könnte Braathens persönlicher Sponsor Red Bull werden, der auch die Verkündung des Nationenwechsels organisierte. Der Energy-Drink-Konzern geniesst auch in Südamerika eine grosse Sport-Präsenz, hat mit RB Bragantino sogar ein eigenes Fussball-Team. Nun könnte man auch zum Titelsponsor des Skiverbands aufsteigen.